Sprachrohr für Senioren

Dillingen. Zu seinem 20-jährigen Bestehen zieht der Seniorenbeirat der Stadt Dillingen eine positive Bilanz. Als Sprachrohr älterer Menschen gegenüber der Stadtverwaltung habe man seit 1991 schrittweise dazu beigetragen, die Lebenssituation von Senioren zu verbessern

Dillingen. Zu seinem 20-jährigen Bestehen zieht der Seniorenbeirat der Stadt Dillingen eine positive Bilanz. Als Sprachrohr älterer Menschen gegenüber der Stadtverwaltung habe man seit 1991 schrittweise dazu beigetragen, die Lebenssituation von Senioren zu verbessern.

Vorreiter-Funktion

Mehr Mitsprache, weniger Barrieren, mehr Miteinander - dafür setzt sich das Gremium ein und erfährt "dafür nach 20 Jahren viel Wertschätzung", sagt der Vorsitzende Horst Nalbach in einem Gespräch mit der SZ. Das liege auch daran, ergänzt Stellvertreter Wilfred Kiefer, dass von Seniorenarbeit die ganze Stadt profitiere.

Das derzeit elfköpfige Dillinger Gremium, das seine Arbeit im Mai 1991 als erstes seiner Art im Saarland aufnahm, gehöre bis heute zu den Ausnahmen. "Wir waren Vorreiter, später sind auch Seniorenbeiräte in anderen Kommunen entstanden", sagt Kiefer, aber es gebe immer noch (zu) viele Rathäuser, die auf Mitsprache von Senioren verzichten.

Die Dillinger Stadtverwaltung gehe seit 20 Jahren "vorbildlich" auf die Arbeit ihres Seniorenbeirats ein: "Wir werden gehört - das zeigt sich auch an der Bilanz unserer Arbeit." Darunter etwa die Herstellung von Barrierefreiheit an öffentlichen Gebäuden, auf Friedhöfen, in Veranstaltungshallen, die der Beirat im Rathaus angeregt habe. Außerdem habe der Beirat in kostenlosen Sprechstunden im Rathaus (montags, neun bis 11.30, Zimmer 405) schon vielen Bürgern helfen können - bei juristischen Problemen, Fragen der Pflege, Vermittlung an Behörden.

Themen gemeinsam angehen

Zusammengesetzt ist der Beirat aus Delegierten der drei großen Dillinger Seniorenvereine, der beiden christlichen Konfessionen, der im Stadtrat vertretenen Fraktionen und der Behindertenbeauftragten der Stadt. Gebündelt werden die Anregungen aus Beirat oder Bevölkerung bei Horst Nalbach, seit 2003 Vorsitzender, und Wilfred Kiefer, seit 2000 stellvertretender Vorsitzender, die die Themen "gemeinsam angehen", mit Stadtrat und Verwaltung.

Kiefer (77) kümmert sich besonders um bauliche Anliegen, die Dillingen behinderten- und seniorengerecht machen sollen: "Davon profitieren auch die Jungen, etwa Mütter mit Kinderwagen. Wir arbeiten für alle Bürger". Der monatlich tagende Beirat habe auch Maßnahmen wie den Holocaust-Gedenkstein in der Schlossstraße (2003) oder die Sanierung von Ehrenmälern durchgesetzt. Weil man gesamtgesellschaftlich wirken wolle, seien zu den öffentlichen Sitzungen auch nicht nur "Über 60-Jährige" willkommen, sagt Nalbach (75).

Der Seniorenbeirat, dessen großer Erfolg sei, "die Belange der Älteren ins Bewusstsein gerückt zu haben", wolle sich auch weiter flexibel und beharrlich für die rund 5000 Dillinger Senioren einsetzen, sagen die beiden Vorsitzenden. Damit ein oft gehörter Satz gerechtfertigt bleibe: "Geh' mal zum Seniorenbeirat, die können dir helfen."

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