Solarpark Körprich vorerst auf Eis gelegt

Nalbach. Einen herben Rückschlag hat die Gemeinde Nalbach einstecken müssen: Der Solarpark Körprich wird nicht gebaut. Vorerst nicht. Hintergrund: Die Förderung für Solar-Freiflächenanlagen lief zum Oktober 2010 aus. Ursprüngliche hieß es, gefördert werden die Anlagen, für die bis zum 30. Juni 2010 ein Bebauungsplan vorliegt. Doch die Frist wurde vom Bundestag mit Beschluss vom 11

Nalbach. Einen herben Rückschlag hat die Gemeinde Nalbach einstecken müssen: Der Solarpark Körprich wird nicht gebaut. Vorerst nicht.

Hintergrund: Die Förderung für Solar-Freiflächenanlagen lief zum Oktober 2010 aus. Ursprüngliche hieß es, gefördert werden die Anlagen, für die bis zum 30. Juni 2010 ein Bebauungsplan vorliegt. Doch die Frist wurde vom Bundestag mit Beschluss vom 11. August vergangenen Jahres vorverlegt. Als neuer Stichtag gilt die erste Lesung der EEG-Novelle (Erneuerbare-Energien-Gesetz), die unter anderem das Ende der Förderung für Freiflächenanlagen beinhaltet, im Bundestag. Also der 25. März 2010. Kann eine Kommune bis dahin keinen Bebauungsplan vorlegen, gibt's kein Geld vom Staat. Für Nalbach bedeutet das: Alle Eile am Ende, den Bebauungsplan rechtzeitig bis Ende Juni zu beschließen (wir berichteten), war umsonst. Es gibt keine Fördergelder und der Investor ist daraufhin abgesprungen.

Bürgermeister Patrik Lauer (Foto: SZ/Gemeinde) will den Solarpark aber nicht ganz abschreiben. "Es ist eine andere Frage, ob in fünf oder zehn Jahren Strom so teuer ist, dass so eine Anlage auch ohne Förderung wirtschaftlich und Solarstrom gegenüber fossilem Strom absolut konkurrenzfähig ist. Vielleicht reden wir 2015 nochmal darüber." Sicher ist aber, sagt Lauer: "In den nächsten fünf Jahren wird es keine Freiflächenanlage in der Gemeinde Nalbach geben."

Doch was bedeutet das für das Null-Emissions-Konzept der Gemeinde? Lauer: "Wir werden als Ausgleich die Dachflächen ganz gezielt angehen, unsere eigenen und die von Privatleuten und Gewerbebetrieben." Da sieht er genügend Potenzial für Solaranlagen. Die Gemeinde will künftig noch mehr dafür werden.

Eine ähnliche Strategie verfolgt das saarländische Umweltministerium. Deren Sprecherin Sabine Schorr gegenüber der Saarbrücker Zeitung: "Oberster Priorität für uns haben die Dachflächen. Dort kann ein Vielfaches an Strom produziert werden." Von dem vorverlegten Stichtag sind derweil keine anderen Projekte für Freiflächenanlagen im Landkreis Saarlouis betroffen, meint Schorr.

Meinung

Hoffen auf

den Ausgleich

Von SZ-Redakteurin

Dörte Grabbert

Verschoben, aber nicht verloren ist das Projekt "Solarpark Körprich". Schade, dass die Idee nicht so schnell wie gewünscht umgesetzt wird. Gut, dass der Bürgermeister die Option offen hält, in einigen Jahren eine Freiflächenanlage erneut anzugehen. Für das Vorhaben, Null-Emissions-Gemeinde zu werden, ist es dennoch ein herber Rückschlag. Wenn die Gemeinde ihren Kurs aber weiter so konsequent verfolgt, müsste der Ausgleich tatsächlich zu schaffen sein.

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