Skurrile Einzelstücke aus Schrott

Nalbach · Ulrike Göritz aus Waiblingen bei Stuttgart pflegt ein ungewöhnliches Hobby: Sie stellt Kunst-Objekte aus Schrott her. Die aus Nalbach Stammende erschafft aus altem Material Figuren, Rankstäbe und Kerzenständer.

 Aus alten Zahnrädern formt Ulrike Göritz neue Kunstobjekte.

Aus alten Zahnrädern formt Ulrike Göritz neue Kunstobjekte.

 UlrikeGöritz

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 Eine Sitz-Gelegenheit zum Verlieben, geschaffen aus altem Holz und Eisen. Fotos: Göritz

Eine Sitz-Gelegenheit zum Verlieben, geschaffen aus altem Holz und Eisen. Fotos: Göritz

 Unverkäufliches Lieblingsobjekt der Künstlerin Ulrike Göritz: Ein Krokodil aus Eisen und einem alten Holzstamm.

Unverkäufliches Lieblingsobjekt der Künstlerin Ulrike Göritz: Ein Krokodil aus Eisen und einem alten Holzstamm.

Ulrike Göritz, geborene Lui, fühlt sich fest verschweißt mit ihrer saarländischen Heimat. Die 52-jährige Krankenschwester und dreifache Mutter stammt aus Nalbach. Seit 1992 lebt sie mit ihrer Familie in der schwäbischen Kreisstadt Waiblingen bei Stuttgart.

Ihr außergewöhnliches Hobby hat sie in der Kunsthandwerker-Szene von Baden-Württemberg bekannt gemacht. Göritz hat sich darauf spezialisiert, aus rostigen Eisenteilen skurrile wie anmutig schöne Accessoires für Garten und Wohnung zu formen. Das Grundmaterial für ihre Werke hat sie sich über Jahre auf Schrottplätzen im Dillinger Hafen besorgt. "Dort stöbere ich heute noch sehr gerne, obwohl ich in letzter Zeit ebenfalls auf schwäbischen Schrotthalden fündig werde", erzählt Göritz im Gespräch mit der SZ. Aber auch Freunde überließen ihr schon mal häusliche Abfallstücke.

Was die Künstlerin aus dem teils rostigen Fundus mit schwerem Hammer, Winkelschleifer und Schweißgerät in ihrer Werkstatt in mühevoller Arbeit neu formt, ist beeindruckend und spricht immer mehr Käufer an. Jedes Stück ist ein Unikat. Ob tierische Figuren, Rankstäbe oder Kerzenständer bis hin zu ausgefallenen Nutzgegenständen, wie Sonnenliegen, Kleiderständer oder Sitzbänke, immer wieder spielt Eisen für die Künstlerin eine besondere Rolle.

"Das musste geschnitten, gehämmert, gebogen, und geschweißt werden", erläutert Ulrike Göritz. Eine nicht ungefährliche Arbeit, die sich die Künstlerin teils selbst und mit Hilfe ihres Vaters beigebracht hat. Werner Lui war beruflich als Fliesenleger tätig und ist handwerklich sehr begabt. Schon sehr früh habe ihr Vater sie inspiriert, mit Maschinen und Werkzeugen zu arbeiten, sagte Göritz. Für sie sei das Kunsthandwerk ideal geeignet, um kreativ vom beruflichen Alltag in einer Klinik abzuschalten.

Ihre eisernen Objekte und Plastiken finden immer wieder Käufer auf verschiedenen Kunsthandwerker-Ausstellungen, unter anderem auf der "Blühba" in Ludwigsburg und der Reutlinger "Gardenlife". Jedes Jahr im Advent organisiert Göritz gemeinsam mit ihrer Freundin Daniela D'Ambrosio eine eigene Verkaufsausstellung im Schlosskeller von Waiblingen. Die "Art verwandt" dauert zwei Wochen und zählt zu den kulturellen Highlights im Rems-Murr-Kreis. "Meine Eltern und Schwiegereltern leben in Nalbach sowie Saarwellingen. Deshalb bin ich gerne dort und fühle mich bei meinen Besuchen immer noch heimisch", antwortet Göritz auf die Frage, was sie heute mit dem Saarland verbindet.

Weitere Infos und Kontaktdaten für Werkstattbesuche: Telefon (0 71 51) 56 35 81. per E-Mail an: garden.art@gmx.de.

art-verwandt-rems-murr.de

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