Sie ist Zeugnis einer wechselvollen Historie

Nalbach · Ihre erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1154. In ihrer Geschichte wurde die Nalbacher Pfarrkirche mehrmals umgebaut.

 Die Nalbacher Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde von 1765 bis 1767 erbaut und danach mehrmals umgebaut und vergrößert. Foto: Reiner Thiery

Die Nalbacher Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde von 1765 bis 1767 erbaut und danach mehrmals umgebaut und vergrößert. Foto: Reiner Thiery

Foto: Reiner Thiery

Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul Nalbach gibt es seit 250 Jahren. Sie steht unter Denkmalschutz. Über Jahrhunderte war das Nalbacher Gotteshaus auch Mutterkirche für die benachbarten Dörfer Diefflen, Piesbach, Körprich und Bilsdorf. Erst nach dem Bau von eigenen Kirchen in der Zeit von 1900 bis 1949 strebten die umliegenden Ortschaften sukzessive die Schaffung selbstständiger Pfarreien an. Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Nalbach stammt aus dem Jahr 1154. Es soll ein kleines dreischiffiges Gebäude in gotischem Stil gewesen sein.

Etwas über 600 Jahre später musste diese Kirche wegen Baufälligkeit abgerissen werden. An deren Platz entstand von 1764 bis 1767 die neue Nalbacher Kirche. Die Pläne für das einschiffige Gotteshaus mit vorgesetztem Turm lieferte der Trierer Baumeister Peter Pauli. Mit der Bauleitung wurde der Piesbacher Maurermeister Peter Manquin beauftragt. Bauherr der neuen Kirche war Johann Wilhelm Jodukus Koettingen, Nalbacher Pfarrer von 1747 bis zu seinem Tod im Jahr 1783. Seine letzte Ruhestätte befindet sich im Altarraum der Pfarrkirche. Noch heute erinnert eine Marmorplatte im Turmeingang an den Erbauer der Nalbacher Kirche. Diese ist den Aposteln Petrus und Paulus und im Zweitpatrozinium dem heiligen Hubertus von Lüttich geweiht. Die Kunsthistorikerin Dr. Kristine Marschall beschreibt die Stilmerkmale der Nalbacher Kirche in ihrem Buch über saarländische Sakralbauwerke wie folgt: "Das Gebäude ist ein barocker Saal mit erweitertem Querschiff und einer Turmerhöhung in neoromanischen Formen. Innen wurde die Kirche nachträglich barockisiert." Über die Jahrhunderte wurde das Gotteshaus mehrmals baulich verändert und vergrößert. So auch 1891 nach einem Brand als das Gebäude um ein zweischiffiges Querschiff erweitert und der zweigeschossige Kirchturm in neoromanischen Formen erhöht wurde. Planer hierfür war der Rodener Architekt Wilhelm Hector.

1927 folgten weitere größere Änderungen im Innern der Kirche. Nach den Plänen der Mainzer Architekten Ludwig Becker und Anton Falkowski wurde das Querschiff auf ein Schiff mit großen Bogenfenstern zurückgebaut und eine Sakristei auf der Südseite geschaffen. Seither überspannt ein Triumphbogen die Nahtstelle von Haupt- und Querschiff. Der Bogen ist mit Engeln und einer Banderole bemalt, auf der "Sanctus, Sanctus" steht. Dort wo Lang- und Querschiff ineinander übergehen hängt seit 1977 ein gestifteter riesiger Radleuchter aus dem Wölbungssystem. In dessen Zentrum schwebt ein Kruzifix beachtlichen Ausmaßes. Im Chor steht ein schlichter Zelebrationsaltar vor dem barocken Hochaltar mit Bildwerken der Heiligen Dreifaltigkeit in der Apsis.

Die farbenprächtigen Apsisfenster rechts und links des Hochaltars wurden 1897 von Privatpersonen gestiftet. Sie symbolisieren die Bekehrung Pauli vor den Toren von Damaskus und die Übergabe des Himmelsschlüssels durch Jesus an Petrus. Die Glasfenster im Langhaus wurden nach 1945 sukzessive erneuert. Eines der Fenster zeigt die heilige Cäcilia mit einer Tragorgel. Es wurde 1981 in den Trierer Binsfeld-Werkstätten hergestellt. Auf den beiden barocken Seitenaltären im Querschiff sind Figuren der heiligen Maria mit dem Jesuskind und des Kirchenpatrons Hubertus von Lüttich platziert.

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 Auf der Empore der Nalbacher Kirche ist seit 1974 eine Orgel der Firma Hugo Mayer installiert mit 23 Registern, verteilt auf zwei Manuale und ein Pedal. Das historische Gehäuse der früheren Breidenfeld-Orgel blieb erhalten.

Auf der Empore der Nalbacher Kirche ist seit 1974 eine Orgel der Firma Hugo Mayer installiert mit 23 Registern, verteilt auf zwei Manuale und ein Pedal. Das historische Gehäuse der früheren Breidenfeld-Orgel blieb erhalten.

 Der Chorraum mit dem Zelebrationsaltar im Vordergrund und dem Hochaltar in der Apsis. Fotos: Dieter Lorig

Der Chorraum mit dem Zelebrationsaltar im Vordergrund und dem Hochaltar in der Apsis. Fotos: Dieter Lorig

St. Peter und Paul als Teil der Pfarreiengemeinschaft Seit 2011 ist die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul zusammen mit St. Michael Körprich, St. Johannes der Täufer und Herz-Jesu Bilsdorf in die Pfarreiengemeinschaft Nalbach integriert. Der Pfarrei Nalbach gehören 3073 Katholiken an. Das pastorale Team besteht aus Pfarrer Manfred Plunien, Kooperator Pfarrer Ralf Hiebert, Diakon Herbert Altmaier und Gemeindereferentin Anne Haan. Alle zwei Wochen finden Sonntagsmessen in St. Peter und Paul statt. Weitere Infos erteilt das Pfarrbüro: Tel. (0 68 38) 28 14. www.pfarreiengemeinschaft -nalbach.de

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