Schmökern in der "Bücherecke"

Nalbach. Das berühmte Herzblut ist dabei. Ohne dieses hätte Margarete Fell mit ihrer "Bücherecke" nicht bestehen können. Jetzt wird ihr Geschäft 25 Jahre alt. Am 25. September starten eine "25-Jahre-Freundschafttage-Aktion" und außerdem ein "Ideenwettbewerb", wobei die Kunden Vorschläge für die Gestaltung der Bücherecke machen sollen

Nalbach. Das berühmte Herzblut ist dabei. Ohne dieses hätte Margarete Fell mit ihrer "Bücherecke" nicht bestehen können. Jetzt wird ihr Geschäft 25 Jahre alt. Am 25. September starten eine "25-Jahre-Freundschafttage-Aktion" und außerdem ein "Ideenwettbewerb", wobei die Kunden Vorschläge für die Gestaltung der Bücherecke machen sollen. Doch großartig gefeiert wird das Jubiläum nicht. "Remmidemmi ist nicht meine Sache", sagt Margarete Fell. Zum Stil des Hauses und der Buchhändlerin gehört: "Hier wird nicht getratscht. Die Kommunikation ist anders, kann sogar vertraulich sein." Die Nalbacher, aber auch viele Kunden aus der Umgebung, schätzen diesen Charakter. Margarete Fell erzählt: "Ich habe den Laden 1984 von meinem Papa übernommen." 1949 eröffnete ihr Vater Johann Quinten einen kleinen Laden für Tabakwaren, Zeitschriften und Lotto. Er war kriegsversehrt, verlor in Russland beide Arme. Mit seiner Prothese hantierte er an der Ladentheke. Margarete Fell empfindet noch heute Ehrfurcht vor der Arbeit ihres Vaters, der 1980 starb. Der Laden wurde im Laufe der Jahre mehrfach erweitert. Tabakwaren fielen vor vier Jahren weg. Die Lotto-Annahmestelle ist nach wie vor wichtig. Und seit dem vergangenen Jahr ist eine Postfiliale integriert. Die Buchhandlung läuft keineswegs nebenher, fachkundige Betreuung inklusive bei einer erstaunlich großen Auswahl. "Ich bin noch ein wirklicher Sortimenter, der sich sein Sortiment selber aussucht", erklärt Fell. Ihre Buchhändlerlehre absolvierte sie, während sie schon das Geschäft führte. Zunächst richtete sie eine tatsächliche Bücherecke ein - für Kinderbücher. Schulbücher und Schreibwaren kamen hinzu. Heute kann die Bücherecke nahezu jeden Kundenwunsch erfüllen. Was nicht im Regal steht, wird meist über Nacht besorgt. "Ich lese sehr viel, aber nicht genug. Die Bücher, die ich sehr empfehle, habe ich alle gelesen." So wie ihr Lieblingsbuch "Dshamilja" von Tschingis Aitmatow. Neben dem Interesse an Literatur zeichnet Margarete Fell ihr Engagement in ihrer Heimatgemeinde aus. Sie war 15 Jahre die örtliche Leiterin der Kreisvolkshochschule, außerdem Vorsitzende des Nalbacher Gewerbeverbandes, initiierte die "Leselöwen" in der Schule und "Kultur im Kaff" mit Lesungen und Konzerten. "Meine Ideen sind noch nicht ausgeschöpft", sagt sie.

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