Protest gegen Kiesabbau in der Primsaue nimmt zu

Körprich · Mit den Plänen der Firma Arweiler sind die Anwohner in Körprich so gar nicht einverstanden. Ihren Standpunkt machen sie unter anderem mit einer Unterschriftenaktion klar.

 Ulrike Seegmüller aus Körprich ist sauer. Weniger als 200 Meter von der Grenze ihres Grundstücks entfernt soll in der Primsaue Kies abgebaut werden. Sie fürchtet unter anderem Lärm, Staubbelästigungen und eine Verschandelung der Natur. Foto: Dieter Lorig

Ulrike Seegmüller aus Körprich ist sauer. Weniger als 200 Meter von der Grenze ihres Grundstücks entfernt soll in der Primsaue Kies abgebaut werden. Sie fürchtet unter anderem Lärm, Staubbelästigungen und eine Verschandelung der Natur. Foto: Dieter Lorig

Foto: Dieter Lorig

In Körprich wächst der Widerstand gegen den geplanten Kiesabbau in der Primsaue. Im Januar hatte sich eine Gruppe von 36 Bürgern mit einer Unterschriftenaktion an den Nalbacher Bürgermeister gewandt. Darin protestierten die Unterzeichner gegen das Vorhaben der Firma Arweiler Sand-, Kies und Hartsteine.

Das Dillinger Unternehmen möchte nördlich der Raiffeisenstraße auf einer Gesamtfläche von knapp einem Hektar in zwei Abschnitten insgesamt 15 000 Kubikmeter Kies fördern. Für den ersten Abbauschritt plant die Firma nach eigenen Angaben 2015 vier bis sechs Wochen ein.

Die Gegner des Kiesabbaus wollen nun weitere Unterschriften sammeln und hoffen auch auf Unterstützung des Gemeinderates.

Dies bestätigte Ulrike Seegmüller, die Initiatorin der Unterschriftenaktion. Die 60-Jährige verweist darauf, dass die Abbaugenehmigung durch das hierfür zuständige Umweltministerium noch nicht erteilt sei. Dies habe ihr die Saarbrücker Landesbehörde mitgeteilt, an die sie eine Kopie des Protestschreibens geschickt hatte.

Anwohner fürchten Lärm

Im Falle eines Kiesabbaus befürchten die Anwohner neben Lärm-, Staub- und Verkehrsbelästigungen auch eine Verschandelung der Landschaft entlang der Prims ebenso wie gravierende Schäden an dem neuen Prims-/Theel-Erlebnisweg und der Uferstraße. Beide Wege, über die der ausgebeutete Kies täglich mit über 100 Lkw-Fahrten abtransportiert werden soll, seien für derartigen Schwerlastverkehr nicht geeignet und würden stark beschädigt werden, befürchtet Hans Schillinger.

Für Rainer Steffen, einem Anwohner im Uferweg, wäre es ein "Unding", wenn der mit EU-Mitteln geförderte neue Prims-/Theel-Erlebnisweg, der zudem auch vom Entsorgungsverband Saar (EVS) bezuschusst wurde, durch den Abtransport von Kies kaputtgemacht werde. Zudem befürchtet er Unfallgefahren für Spaziergänger und Radfahrer durch den hohen Lkw-Verkehr während des Kiesabbaus.

Thema im Gemeinderat

Die Nalbacher Gemeindeverwaltung informierte Anfang Februar in öffentlichen Sitzungen in Körprich und Nalbach über den geplanten Kiesabbau und nahm Stellung zu den Protesten der Bürger. Dabei konnten die Darstellungen von Michael Klein, Leiter des Umweltamtes, die Anwesenden kaum besänftigen.

Bürgermeister Peter Lehnert verwies auf die kurze Abbaudauer von nur wenigen Wochen und bat um Verständnis für die Interessen der Firma Arweiler. Das Umweltministerium hat nun angeordnet, dass sich der Nalbacher Gemeinderat ebenfalls mit dem Thema beschäftigen muss.

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