Pilzen fehlt der Regen im September

Körprich · Im Vergleich zu dem guten Pilzjahr 2015 kommen die Genießer leckerer Pilzgerichte diesmal viel weniger auf ihre Kosten. Laut dem Körpricher Sachverständigen Winfried Schmitt hat der geringe Niederschlag im September das Wachstum der Wald- und Wiesengeschöpfe gehemmt.

 Pilzsachverständiger Winfried Schmitt zeigt die Krause Glucke und den Steinpilz. Foto: Fred Kiefer

Pilzsachverständiger Winfried Schmitt zeigt die Krause Glucke und den Steinpilz. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

Mit Stolz zeigt der Pilzsachverständige Winfried Schmitt dem Mitarbeiter der Saarbrücker Zeitung ein Kistchen mit mehreren Krausen Glucken, auch "Fette Henne" genannt, und Steinpilzen.

"Erstere wächst fast ausschließlich an Kieferbäumen und zählt zu den wohlschmeckendsten und daher auch bei Sammlern begehrten Speisepilzen. Im Raum Schmelz, Lebach, Nalbach und Düppenweiler ist sie auch bei Trockenheit zu finden", berichtet der Pilzexperte.

"Die wie ein Schwamm aussehende Krause Glucke versorgt sich nämlich aus dem Holz der Bäume mit der von ihr benötigten Feuchtigkeit", berichtet er. Bei Pilzsammlern begehrt, wird sie von Förstern nicht gerne gesehen - sie zählt zu den Schädlingen in Kiefernwäldern.

Der wohl beliebteste Speisepilz in den heimischen Wäldern, der Steinpilz, sowie die meisten anderen Arten sind im Gegensatz zu der Krausen Glucke auf feuchte Böden angewiesen. Da Petrus jedoch im August und September mit Regen geizte, blieben viele Pilze im Boden.

Schmitt beschreibt die Lage: "Zwei Wochen nach dem Ende September einsetzenden Regen wachsen wieder Pilze, allerdings nicht in den Mengen wie in normalen Jahren. Die Saison kann noch bis in den Dezember andauern, jedoch nur, wenn die Temperaturen nicht unter Null sinken".

Der pensionierte Lehrer Winfried Schmitt gilt seit über 30 Jahren als anerkannter Pilzsachverständiger. Er ist Mitglied der Pilz-Arbeitsgemeinschaft "Hochwälder Kahlköpfe", wird bei Pilzvergiftungen zu Rate gezogen und ist neben anderen Experten im Auftrag der Gesellschaft für Mykologie für das Erfassen der Pilze in Deutschland zuständig. Er berät Pilzsammler und führt Informationsveranstaltungen für Kommunen und andere Auftraggeber durch.

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