Nalbacher sucht Dunkle Materie

Nalbach/New York · Mit Rätseln um die Entstehung des Universums beschäftigt sich Marc Weber aus Nalbach. Der 29-jährige Physiker, der an der Columbia Universität in den USA forscht, will Dunkle Materie sichtbar machen.

 Das Bild zeigt den Zusammenstoß mehrerer Galaxien. Dabei trennt sich die so genannte Dunkle Materie (blaue Farbe) von bekannter Materie (rote Farbe). Dieser Vorgang gilt als einer der indirekten Beweise für das Vorhandensein von Dunkler Materie im Universum. Foto: NASA.gov

Das Bild zeigt den Zusammenstoß mehrerer Galaxien. Dabei trennt sich die so genannte Dunkle Materie (blaue Farbe) von bekannter Materie (rote Farbe). Dieser Vorgang gilt als einer der indirekten Beweise für das Vorhandensein von Dunkler Materie im Universum. Foto: NASA.gov

Foto: NASA.gov
 Der promovierte Physiker Marc Weber, 29, aus Nalbach forscht an der Columbia Universität in New York über die Sichtbarmachung von Dunkler Materie. Das Foto zeigt Weber an seinem Arbeitsplatz in New York neben einem Miniatur-Xenon-Detektor. Mit dem Detektor sollen Materialeigenschaften des Edelgases Xenon im Hinblick auf eine Reaktion bei eindringender Strahlung gemessen werden. Foto: Marc Weber

Der promovierte Physiker Marc Weber, 29, aus Nalbach forscht an der Columbia Universität in New York über die Sichtbarmachung von Dunkler Materie. Das Foto zeigt Weber an seinem Arbeitsplatz in New York neben einem Miniatur-Xenon-Detektor. Mit dem Detektor sollen Materialeigenschaften des Edelgases Xenon im Hinblick auf eine Reaktion bei eindringender Strahlung gemessen werden. Foto: Marc Weber

Foto: Marc Weber

Marc Weber ist auf der Suche nach "Dunkler Materie". An seinem Arbeitsplatz an der renommierten Columbia-Universität in New York forscht der 29-jährige Nachwuchsphysiker aus Nalbach daran, Dunkle Materie sichtbar zu machen. Dass es eine gewaltige Kraft sein muss, die Galaxien im Weltall zusammenhält, steht für Forscher schon seit mehr als 80 Jahren fest. Jedoch gelang es bisher nicht, diese Materie sichtbar zu machen. So wundert es kaum, dass unter Teilchenphysikern strittig ist, was der ominöse Dunkelstoff überhaupt sein soll und wie er aussieht.

"Ich beschäftige mich in meiner Arbeit mit einem der verbliebenen fundamentalen Rätseln der Physik", schreibt der Nalbacher Nachwuchsforscher auf Nachfrage der SZ in einer Mail. Die Lösung dieses Rätsels soll helfen, die Entstehung des Universums und viele beobachtete Phänomene am Sternenhimmel zu erklären. Weltweit besteht zwischen Forschern ein großer Wettbewerb, Dunkle Materie sichtbar werden zu lassen und damit die Entstehung des Universums besser zu verstehen.

Der junge Nalbacher Physiker hat sich auf dem Wissensgebiet bereits international einen Namen gemacht. Nach dem Abitur am Saarlouiser Stadtgarten-Gymnasium im Jahr 2004 studierte Weber Physik an der Heidelberger Universität. Bereits im Alter von 28 Jahren promovierte er über ein Thema zur Sichtbarmachung von Dunkler Materie. Die Promotion schloss Weber mit "summa cum laude" auf höchstem Niveau ab.

Für seine Doktorarbeit forschte der Nalbacher einige Zeit in der italienischen Stadt L'Aquila in den Abruzzen. In einem 1800 Meter tief gelegenen Untergrundlabor experimentierte Weber mit dem verflüssigtem Edelgas Xenon in einem von irdischer Strahlung fast komplett abgeschirmten Detektor immer mit dem Ziel, Dunkle Materie sichtbar zu machen. Als Anerkennung für die Ergebnisse seiner Forschungen zeichnete die Münchner Max-Planck-Gesellschaft den Nalbacher vor Kurzem mit der Otto-Hahn-Medaille für Nachwuchsforscher aus.

Die Auszeichnung sieht der talentierte und bescheidene Forscher als besondere Wertschätzung seiner Promotionsarbeit sowie als beruflichen Wegweiser. Nach einem Job-Angebot der New Yorker Columbia-Universität freut sich Weber nun, in einem neuen Projekt über die Dunkle Materie weiter forschen zu können. Vielleicht lüftet eines Tages ein Nalbacher endgültig das Geheimnis, wie das Universum zusammengehalten wird?

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort