Mit dem Rad ins Rathaus

Nalbach · Es muss nicht immer der Dienstwagen sein: Das zeigt Nalbachs Bürgermeister Peter Lehnert. Er fährt mit einem Elektrorad zur Arbeit. Das E-Bike hält ihn nicht nur fit, sagt er, er schont damit auch die Umwelt.

Statt mit einem eigenen Dienstwagen wird sich der Nalbacher Bürgermeister Peter Lehnert künftig im Dienst verstärkt auf einem umweltfreundlichen "Kranich" fortbewegen. Mit "Kranich" ist nicht ein anmutiger Schreitvogel gemeint, sondern ein hochmodernes gelb-schwarzes Elektrorad der saarländischen Radmanufaktur Utopia. Ralf Klages, Entwicklungsleiter des Radherstellers und dessen Kollegin Munja Odermatt übergaben Lehnert im Rathaus das neue Pedelec.

Lehnert zeigte sich begeistert von den Fahreigenschaften des Hybrid-Rades, das 3500 Euro gekostet hat. Mit acht Gängen und drei wählbaren Unterstützungsstufen sowie einem 550-Watt-Motor ausgestattet, lässt sich das E-Bike mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis zu 180 Kilogramm bequem fahren. Eine Akkuladung kostet 60 Cent und bringt mit Pedalunterstützung eine Reichweite von 80 bis 100 Kilometer.

"Als angehende Null-Emissions-Gemeinde wollen wir auch in der Elektromobilität Vorreiter werden", erläuterte Bürgermeister Lehnert. "Bei unseren Überlegungen zum Umweltschutz in der Gemeinde Nalbach wird die Elektromobilität, beispielsweise für den neuen Primserlebnisweg, eine wichtige Rolle spielen", bestätigte Martin Wörner, Mitarbeiter des Nalbacher Umweltamtes. Ein weiterer Grund, warum der Bürgermeister auf ein Elektrorad umgestiegen ist, nannte Lehnert neben einem gewissen Fitnesseffekt die verhältnismäßig hohe Belastung und Abnutzung von Gemeindeautos im Kurzstreckenverkehr. Lehnert teilt sich das Dienstrad mit Peter Jung, dem Amtsboten der Gemeinde.

Sein Vorgänger im Amt des Bürgermeisters, der heutige Landrat Patrik Lauer, nutzte einen PS-starken BMW-X3 als Dienstfahrzeug. Auch Saarwellingens Bürgermeister Michael Philippi fährt im Dienst einen BMW-X3 mit 184 PS als Leasingfahrzeug. Philippi nutzt aber ab und zu auch sein privates Motorrad, ohne die Gemeinde hierfür mit Kosten zu belasten. "Würde ich auf ein Elektrorad umsteigen, könnte ich nicht mehr so viele Termine wahrnehmen", erläuterte Philippi. Zudem seien die speziellen Auto-Leasingangebote für Städte und Kommunen äußerst preisgünstig.

"Aus traditioneller Verbundenheit zu einem großen Arbeitgeber im Saarland, fahre ich im Dienst einen Ford C-Max", teilte Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg auf Anfrage mit. Dagegen fährt der Schmelzer Bürgermeister Armin Emanuel auch im Dienst mit seinem privaten Pkw. Warum Emanuel sich kein Dienstfahrzeug leistet und auch keine Fahrtkosten auf die Gemeinde abrechnet, wollte er nicht mitteilen. Klauspeter Brill, Lebachs neuer Bürgermeister, verfügt ebenfalls über kein eigenes Dienstfahrzeug. Statt dessen nutzt er für Dienstfahrten sein privates Auto und rechnet die übliche Kilometerpauschale von 35 Cent auf die Stadt ab.

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