Leserbrief zum Thema Kiesabbau

Piesbach · Ein unglaublicher Vorgang

Zum Artikel "Protest gegen Kiesabbau in der Primsaue nimmt zu" (21./22. Februar)

Beim geplanten Kiesabbau in der Primsaue bei Körprich dürften die betroffenen Bürger wohl kaum Unterstützung von der Gemeindeverwaltung für die Durchsetzung ihrer Forderung, den bevorstehenden Kiesabbau durch die Firma Arweiler zu verhindern, erhalten.

Im Artikel der Saarbrücker Zeitung wirbt der Nalbacher Bürgermeister Peter Lehnert sogar für die Interessen der Firma Arweiler und fordert dabei auch noch das Verständnis der Betroffenen. Als Bergbaugegner hatte Peter Lehnert einst wesentlichen Anteil am Abbaustopp der Kohlefelder unter der Primsaue . Was für ein Wandel! Aber auch auf der anderen Seite der Prims, in Piesbach , sind zahlreiche Bürger den Lärmemissionen, die vom Kieswerk Arweiler ausgehen, schutzlos ausgesetzt.

Dabei ist hier die Gemeinde gemäß dem § 47d des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) verpflichtet, einen "Lärmaktionsplan" in Zusammenarbeit mit den betroffenen Bürgern aufzustellen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen. Doch auch hier: Fehlanzeige!

Erst kürzlich wurde ein Investor, der in ungefähr 150 Meter Entfernung zum Kieswerk ein Mehrfamilienhaus errichten möchte, von der Gemeindeverwaltung verpflichtet, zugunsten der Firma Arweiler eine notarielle Grunddienstbarkeit einzutragen, in der festgehalten ist, dass der Grundstücksbesitzer Lärmemissionen, die durch die Firma Arweiler verursacht werden, zu dulden hat. Ein unglaublicher Vorgang, den dann auch noch der Nalbacher Gemeinderat abgesegnet hat.

Hans-Josef Speicher, Nalbach-Piesbach

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