Lange Schicht im Zwei-Mann-Betrieb

Nalbach. 13 Uhr an einem Mittwoch im Nalbacher Druckhaus, im Hinterhof der Fußbachstraße Nummer zwölf. Im Eingangsbereich stapeln sich hunderte, frisch gedruckte Notizblöcke. Drucker Dierk Birkner säubert gerade die Druckmaschine für einen neuen Auftrag. Sein Chef Manfred Krein sitzt im hinteren Zimmer, im Büro. Seit 7.30 Uhr sind Krein und sein Angestellter auf den Beinen

Nalbach. 13 Uhr an einem Mittwoch im Nalbacher Druckhaus, im Hinterhof der Fußbachstraße Nummer zwölf. Im Eingangsbereich stapeln sich hunderte, frisch gedruckte Notizblöcke. Drucker Dierk Birkner säubert gerade die Druckmaschine für einen neuen Auftrag. Sein Chef Manfred Krein sitzt im hinteren Zimmer, im Büro.Seit 7.30 Uhr sind Krein und sein Angestellter auf den Beinen. Während Dierk Birkner vor allem für den endgültigen Druck und die Druckmaschine zuständig ist, kümmert sich sein Chef um die Aufträge und die Druckvorstufe. Er pflegt die Kontakte zu den Kunden, entwirft Broschüren, Flyer oder Plakate und stellt die Druckplatten her. Die Ideen für das Design hat er meistens abends. Krein: "Tagsüber gibt es zu viele Unterbrechungen, abends habe ich mehr Ruhe." Ein zwölf- oder gar 13 -Stunden-Tag ist bei ihm deshalb die Regel.

Jetzt muss er ein Angebot für einen potenziellen Kunden erstellen. "Der Kunde möchte Flyer drucken lassen. Ich rechne durch, was 1000, 3000, 5000 und 10 000 Flyer kosten, und hoffe, dass wir die Zusage bekommen."

Während sein Chef dafür sorgt, dass die Arbeit nie ruht, druckt Dierk Birkner bereits den nächsten Auftrag. 4500 Flyer für einen saarländischen Bundestagsabgeordneten müssen heute noch fertig werden. Immer wieder überprüft er mit einer Lupe die Farbdichte. Stimmt die nicht ganz, wird der Drucker angehalten und die Farbe neu eingestellt. Nach einer kleinen Korrektur läuft alles glatt.

Manfred Krein bastelt derweil weiter am Angebot. Der Kunde möchte zu den Flyern auch Aufsteller haben, die mit dem Firmenlogo bedruckt werden sollen. "Da wir die nicht selber herstellen, hohle ich bei einer anderen Firma ein Angebot für die Aufsteller ein. Das muss am Ende alles reibungslos funktionieren", erläutert der gelernte Typografiemeister seine Arbeitsschritte. Während er am Computer sitzt, kommen immer wieder Anrufe rein. Ein Kunde fragt nach einem Liefertermin, wieder ein anderer möchte sich mit Krein treffen. Aus 15 Minuten Angebotserstellung werden schnell 45.

Am Ende kommen noch Kundendaten an, auf die der Chef seit einigen Tagen gewartet hat mit der Nachricht: Die angeforderten Plakate haben doch Zeit bis Freitagmorgen. Gute Nachrichten auch für Drucker Dierk Birkner. Manfred Krein: "Jetzt muss er nur noch den aktuellen Auftrag fertig drucken und darf dann gegen 16 Uhr gehen." Krein selber hat dagegen noch lange nicht Schluss. Er will noch eine Broschüre entwerfen. Nach Hause wird Manfred Krein wohl erst abends kommen.

Hintergrund

Arbeit ist ein Räderwerk, das niemals still steht. Rund um die Uhr wird irgendwo gearbeitet. Viele Tätigkeiten greifen ineinander, um unser tägliches Leben am Laufen zu halten.Die SZ geht vor Ort zu den Menschen, die Tag und Nacht arbeiten. So entsteht ein Mosaik der Berufswelt in unserer Region rund um die Uhr. Und im Stundentakt: SZ-Journalisten besuchen Männer und Frauen für je eine Stunde an ihren Arbeitsplätzen und berichten darüber. red

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