Wald-Zertifizierung Gemeinde Nalbach setzt auf nachhaltige Waldwirtschaft

Nalbach · Spazieren gehen im Wald stellt für viele Menschen einen angenehmen Ausgleich zum Alltagsleben dar. Hinter einem intakten Waldsystem steckt in der Regel viel Arbeit für Förster und Gemeinde, um diese Naherholungsgebiete gesund und attraktiv zu erhalten. Wer seinen Wald besonders nachhaltig bewirtschaftet, kann sich seine Bemühungen zertifizieren lassen.

 Bürgermeister Peter Lehnert (Zweiter von links) und seinen Mitstreitern liegt der Naturschutz sehr am Herzen.

Bürgermeister Peter Lehnert (Zweiter von links) und seinen Mitstreitern liegt der Naturschutz sehr am Herzen.

Foto: Gemeinde Nalbach

Die PEFC ist die größte Institution zur Sicherstellung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung durch ein unabhängiges Zertifizierungssystem. Wer sich auf ein solches Zertifikat berufen kann, hält sich an die Richtlinien der PEFC und vermeidet beispielsweise Kahlschläge oder den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und richtet den Pflanzbestand nach standortgerechten Baumarten aus.

„Bereits seit vielen Jahren ist der Nalbacher Wald PEFC-zertifiziert.“ berichtet Michael Klein vom Umweltamt. „Seit kurzem weisen Schilder an markanten Punkten nun auch auf die Zertifizierung hin.“

Das Ziel der Gemeinde Nalbach sei es, erklärt Bürgermeister Peter Lehnert, einen intakten und multifunktionalen Wald zu erhalten, der wirtschaftlich genutzt werden kann, gleichzeitig aber auch seine wichtigen ökologischen Funktionen erhält. „Wir wollen den Wald für die nächsten Generationen erhalten und dafür sorgen, dass auch die uns Nachfolgenden auf das Kulturgut Wald zugreifen können.“ erzählt Klein. Bäume die heute gepflanzt werden, können in 60 bis 80 Jahren ökonomisch genutzt werden. Weitsicht ist deshalb gefragt, um die Wälder langfristig und nachhaltig anzulegen. Gerade in Zeiten des Klimawandels in denen immer häufiger starke Stürme erwartet werden, ist es wichtig die Wälder jetzt stabil und damit auch zukunftsfähig zu machen.

Für die ökonomische Bewirtschaftung der Nalbacher Waldflächen bedeutet das beispielsweise, dass nicht mehr Holz eingeschlagen wird, als nachwächst, dass der Baumbestand verjüngt wird und die natürliche Artengemeinschaft im Wald gefördert wird, indem beispielsweise abgestorbene Bäume teilweise als Tothölzer im Wald gelassen werden.

Dieser Punkt wird vor allem im Urwald in Bilsdorf angestrebt. Dieses im Jahr 2005 vom Gemeinderat beschlossene und genehmigte Waldareal stellt eine Besonderheit in der Waldlandschaft Nalbachs dar. Hier wird der Wald in seinem natürlichen Wachstumszyklus belassen und von menschlichen Eingriffen abgesehen. Mindestens 70 Prozent des Waldbestandes muss zudem aus heimischen und standortgerechten Baumarten bestehen.

Dieses Urwaldareal macht in Nalbach 20 Prozent der gesamten Waldfläche aus. Damit liegt Nalbach weit über dem deutschlandweit angestrebten Ziel, fünf Prozent der Waldflächen in Naturwaldzellen umzuwandeln.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort