Ein Gotteshaus aus 130 000 Backsteinen

Bilsdorf · In den Jahren 1949 bis 1951 wurde die Bilsdorfer Pfarrkirche errichtet. Die Architekten Toni Laub und Heinrich Latz planten den Bau. 15 Jahre später wurde die Kirche geweiht. Im Altar sind Reliquien eingemauert.

 Die Pfarrkirche Herz-Jesu-Bilsdorf im Jahr 1966 kurz vor ihrer Weihe. Repro: Dieter Lorig

Die Pfarrkirche Herz-Jesu-Bilsdorf im Jahr 1966 kurz vor ihrer Weihe. Repro: Dieter Lorig

Vor 50 Jahren wurde die katholische Pfarrkirche Herz-Jesu Bilsdorf feierlich geweiht. Aus diesem Anlass findet am Samstag, 12. November, 17 Uhr, eine Festmesse, zelebriert von Pfarrer Manfred Plunien, statt. Danach lädt der Kirchengemeinderat zur Jubiläumsfeier ins Pfarrheim ein.

Die so genannte Konsekration der Bilsdorfer Pfarrkirche erfolgte am 16. November 1966 im Rahmen einer Festmesse durch den damaligen Trierer Weihbischof Dr. Bernhard Stein. Ihm assistierten die Pastöre Mathias Röder aus Dillingen und Ewald Bruch aus Gerlfangen. In der Pontifikalmesse wirkten zusätzlich Domvikar Monsignore Nikolaus Junglas, Dechant Alois Molter, Kirchenerbauer Pfarrer Karl Weller, der Bilsdorfer Pastor Willi Neurohr und Priester Hermann-Josef Puffay mit. Nach Segnung der Kirche wurden in deren Altar Reliquien des heiligen Simeon von Trier und die von Märtyrern aus der Domstadt eingemauert. Laut einem Zeitungsbericht über die Kirchweihe lobte Weihbischof Dr. Stein in seiner damaligen Festpredigt die große Opfer- und Spendenbereitschaft der Bilsdorfer für den Kirchenbau .

Das Gotteshaus wurde von 1949 bis 1951 am früheren Standort einer baufällig gewordenen kleinen Kapelle errichtet. Dabei halfen viele Bilsdorfer freiwillig mit. Der damalige junge Pfarrer Karl Weller konnte die Pfarrangehörigen für den Neubau einer Kirche besonders motivieren.

Als Planer für den Bau waren die Saarwellinger Architekten Toni Laub und Heinrich Latz tätig. Auf etwa 14 Millionen französische Franken waren die vorläufigen Baukosten veranschlagt. Die Fundamentarbeiten führte die Dillinger Baufirma Witt aus. Sand, Kies und Steine karrten die Bilsdorfer mit eigenen Fuhrwerken, teils aus der Prims und von Privatgrundstücken, unentgeltlich zur Baustelle. Zur Errichtung der Außenwände wurden zirka 130 000 Backsteine vermauert. Sie stammten aus der Ziegelei im benachbarten Körprich.

Endgültig fertig wurde die neue Kirche erst nach der Glockenweihe am 10. Dezember 1961 unter Pfarrer Wilhelm Neurohr. Zuvor wurden im Ort jährlich bis zu 10 000 Mark Spendengelder für den Kirchenbau aufgebracht.

 Die Bilsdorfer Pfarrkirche heute. Fotos: Dieter Lorig

Die Bilsdorfer Pfarrkirche heute. Fotos: Dieter Lorig

 Pfarrer Karl Weller an seinem 100. Geburtstag im Jahr 2014.

Pfarrer Karl Weller an seinem 100. Geburtstag im Jahr 2014.

 Im Jahr der Kirchweihe war Willi Neurohr Pfarrer in Bilsdorf.

Im Jahr der Kirchweihe war Willi Neurohr Pfarrer in Bilsdorf.

1946 wurde Bilsdorf als bisherige Vikarie der Pfarrgemeinde "St. Peter und Paul" Nalbach zugehörig, zur Kirchengemeinde erhoben. 1958 erhielt der Ort den Status einer Pfarrvikarie und 1961 einer selbstständigen Pfarrei. Danach dauerte es noch fünf Jahre bis zur Konsekration der Bilsdorfer Pfarrkirche. Seit 2011 gehört Bilsdorf zur Pfarreiengemeinschaft Nalbach, die von Pfarrer Manfred Plunien, Kooperator Ralf Hiebert, Diakon Herbert Altmaier und Gemeindereferentin Anne Haan pastoral betreut wird.

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