Weite Reise 7,5 Tonnen Hilfsgüter für Elfenbeinküste

Nalbach · 7,5 Tonnen Material haben ehrenamtliche Helfer zwei Tage in einen Schiffscontainer verladen. Warum und weshalb der große Aufwand?

 Erschöpft aber überglücklich (von rechts): Annette Weyand, Thomas Bonnaire und Angelika Demmer nach der zwei Tage dauernden Verladung des Containers.

Erschöpft aber überglücklich (von rechts): Annette Weyand, Thomas Bonnaire und Angelika Demmer nach der zwei Tage dauernden Verladung des Containers.

Foto: Dieter Lorig

Große Fortschritte macht das seit 2018 bestehende Nord-Süd-Projekt der Gemeinde Nalbach. Zwei Tage lang beluden bis zu 30 ehrenamtlich tätige Helfer und Helferinnen einen Schiffscontainer mit Hilfsgütern für die kleine Kommune Assié-Koumassi in der Elfenbeinküste. Dabei halfen allein 20 Feuerwehrleute aus Körprich und Bilsdorf mit.

Insgesamt mussten 7,5 Tonnen an gespendeten Materialien, Geräten, Maschinen, Werkzeugen und diverses Mobiliar, die seit Monaten in der Bilsdorfer Steinberghalle deponiert waren, fachgerecht und platzsparend in den Container verladen werden. Darunter befanden sich viele Einrichtungsgegenstände für das äußerst spärlich eingerichtete Krankenhaus in Assié-Koumassi, wie beispielsweise Betten, Rollschränke und Liegen, aber auch Rollstühle und Gehhilfen. Die Münchener Dr. Lubos-Kliniken hatten das an ihrem Standort in Pasing nicht mehr benötigte Mobiliar der Gemeinde Nalbach kostenlos für deren Afrika-Projekt zur Verfügung gestellt. „Ich bin hochzufrieden mit dem Ablauf der Verladeaktion und Unterstützung der vielen Helfer und Helferinnen“, berichtet Marc Engel.

Der 30-jährige Geograf koordiniert das Nord-Süd-Projekt in der Gemeindeverwaltung. Verschifft werde der mit Hilfsgütern beladene Container in Antwerpen und voraussichtlich Ende August im Hafen von Abidjan ankommen. Allein auf etwa 9000 Euro belaufen sich die Transportkosten. 44200 Euro Zuschuss erhält die Gemeinde für ihr Projekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. „Das Geld verwenden wir für den Versand des Schiffscontainers mit medizinischen und sonstigen Sachgütern sowie für die Corona-Soforthilfe vor Ort in Assié-Koumassi“, bestätigt Engel.

Zudem werde davon eine Photovoltaikanlage für das Krankenhaus in Assié-Koumassi finanziert. „Ich bin ziemlich müde, aber überglücklich, dass wir die Verladung der Hilfsgüter mit starker Unterstützung der Feuerwehr und Privatleuten so gut hinbekommen haben“, erzählt Annette Weyand. Die Körpricherin engagiert sich seit Jahren zusätzlich in einem eigenen Projekt und besorgt gebrauchte Brillen sowie weitere Sachspenden für bedürftige Menschen in der Elfenbeinküste: „1000 Sehhilfen schicken wir im Container mit“.

Weyand wird noch im August in die Elfenbeinküste fliegen und dort Gelegenheit haben, zu sehen, ob die Hilfsgüter vor Ort angekommen sind. „Die Vorbereitungen für den Containertransport waren sehr anstrengend“, erzählt Thomas Bonnaire. Er und seine Lebensgefährtin Angelika Demmer verbrachten viele Tage in der Steinberghalle, um die Hilfsgüter zu listen, verpacken und die Gewichte zu ermitteln. Weitere Unterstützung gab es dabei von Winfried Küpper: „Ich habe bis jetzt 200 Arbeitsstunden ehrenamtlich und gerne für das Afrika-Projekt geleistet.“ „Bei der Verladung der Güter im Container waren wir besonders auf das fachliche Know-how und die freiwillige Hilfe von Lucas Klein angewiesen“, lobt Weyand. „Das Afrika-Projekt ist eine gute Sache, weshalb die Feuerwehr bei der Verladung gerne mitgeholfen hat“, sagt Wehrführer Jörg Laub. Der Bilsdorfer Löschbezirksführer Patrick Nalbach betätigte sich bei der Verladung als Gabelstaplerfahrer.

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