Auf den Spuren der Natur unterwegsSaarwellingen zwei Wochen im FokusWas kann Saarwellingen noch attraktiver machen?

Saarwellingen. Die Gemeinde Saarwellingen hat einen hohen Wohnwert, wie die SZ-Aktion "Ich lebe gern in Saarwellingen" in den kommenden zwei Wochen belegen wird. Die Kommune setzt Zukunftsprojekte um, etwa den Campus Nobel oder den Ausbau des Premiumwanderwegs

Saarwellingen. Die Gemeinde Saarwellingen hat einen hohen Wohnwert, wie die SZ-Aktion "Ich lebe gern in Saarwellingen" in den kommenden zwei Wochen belegen wird. Die Kommune setzt Zukunftsprojekte um, etwa den Campus Nobel oder den Ausbau des Premiumwanderwegs. Ist Saarwellingen auf dem richtigen Weg oder gibt es noch andere Schwerpunkte, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätten? Werden Saarwellingen, Schwarzenholz und Reisbach gleichermaßen bedacht? Das will die Saarbrücker Zeitung mit den Bürgern beim Ortsgespräch am Mittwoch, 27. Januar, ab 19 Uhr im Saal "Toscana" in der Waldstube in Saarwellingen, Neuer Kirchplatz 6 bis 8, diskutieren. Was ist gut in den Ortsteilen, was muss noch besser werden? Ihre Meinung ist gefragt. red

Saarwellingen. Heimat: Das ist ein Wort, das in den meisten Menschen tiefe Emotionen weckt. Doch wo ist Heimat? Zuerst wohl auf jeden Fall dort, wo man lebt, wo man seine Kinder aufzieht, seinem Beruf nachgeht, Freud und Leid erlebt. Heimat ist der Ort oder der Stadtteil mit seinen Menschen, seinen Häusern, den Vereinen und seiner Landschaft. Die Menschen im Saarland, so sagt man, sind besonders heimatverbunden. Dem will die Saarbrücker Zeitung mit einer neuen Aktion nachgehen. "Ich lebe gern in Saarwellingen" heißt es ab heute in Ihrer SZ.

In den kommenden zwei Wochen werden Journalisten und Fotografen der Frage nachgehen, warum die Menschen gern in Saarwellingen leben. Was macht den Charme des Ortes aus? Welche Menschen leben hier, und warum ist ihnen ihr Ort wichtig? Die Saarbrücker Zeitung will auch die Vereine in den Fokus nehmen. Besonders umfangreich werden aber die Menschen aus Saarwellingen, Schwarzenholz und Reisbach selbst zu Wort kommen. Denn schließlich ist es ihr Ort, ihre Heimat. "Ich lebe gern in Saarwellingen" soll so ein positiver Spiegel des Lebens in Saarwellingen werden. aw

Saarwellingen. Die Saarwellinger Umweltdetektive warten auf ihren Einsatz: Elf Jungs zwischen sechs und zwölf Jahren scharen sich aufgeregt um Waldpädagoge Guido Geisen aus Dirmingen. "Wer weiß noch, was ein Biotop ist?", fragt der in die Runde. Paul erklärt: "Das ist ein Sumpfgebiet, wo ganz viele Tiere und Pflanzen wachsen." Früher war das Biotop-Projekt im Wald bei Saarwellingen einfach nur ein Bombeneinschlagloch im Wald, jetzt ist es ein Lebensraum: Im Sommer haben die Umweltdetektive begonnen, den Trichter zu reinigen, sie haben einen Steg angelegt, die Ränder bepflanzt und regelmäßig das Wasser ablaufen lassen. In Gummistiefeln und Matschhosen ziehen die Jungs jetzt endlich los in den Wald. "Die brauchen das, das Rumtoben, Rennen und sich dreckig machen", schmunzelt Geisen.

Seit 2008 sind die Umweltdetektive in dieser Zusammensetzung unterwegs. Das Projekt gibt es seit 1999, mittlerweile ist es in die Nachmittagsbetreuung der Grundschule Gutberg eingebunden, Träger ist das Sozialwerk Saar-Mosel. Vor dem Biotop-Projekt hat die Gruppe schon Nistkästen für Fledermäuse gebaut, die noch an verschiedenen Bäumen hängen, und einen Barfußpfad angelegt. "Hey Umweltdetektive, hier ist ein Rätsel für euch: Wer macht solche Knöddelchen?", ruft Geisen. Begeistert überbieten sich die Jungs dabei, die Spuren auf dem Boden zu klassifizieren. "Ein Wildschwein!", schreit einer, "ein Hase!", ruft ein Zweiter. "Nee, ich weiß es, ein Reh!"

Guido Geisen arbeitet seit rund elf Jahren als Umweltpädagoge. Neben der Gruppe in Saarwellingen betreut er auch die Umweltdetektive in Nalbach; daneben bietet er Workshops und Kräuterwanderungen für Erwachsene an. Er lobt die "vorbildliche Kinder- und Jugendarbeit" der Gemeinde. "Langfristig bringt es den Kindern Naturverbundenheit, ein Verständnis für bestimmte Abläufe und vor allem Achtung vor dem Wald", fasst Geisen zusammen.

Paul und Timo führen die Gruppe querfeldein über Äste, Blätterhaufen und Pfützen. Es dauert aber eine Weile, bis die Umweltdetektive ihr Biotop im tiefen Winterwald gefunden haben. Durch das Regenwasser ist das Loch nun randvoll - und zugefroren. Ob das Eis hält? Schon rutscht der erste mit dem Fuß ins eisige Matschwasser, Gelächter. Geisen wringt ihm die nasse Socke aus, alles halb so wild. Interessiert scharen sich die Kinder um ihn, als er ein Stück Eis inspiziert und die Luftblasen darin erklärt.

In der Dämmerung geht es nach einer Stunde zurück zum Parkplatz. Die Eltern der Umweltdetektive sind von Guido Geisen begeistert. "Die Kinder werden an die Natur herangeführt", lobt Myriam Philippi, Mutter von Jonas. Dorothee Schröder, Mutter von Merlin, der seit eineinhalb Jahren dabei ist, ergänzt: "Wir gehen zwar auch viel raus, aber der Guido hat noch das Fachwissen, er bringt den Kindern viel bei und kann es auch besser erklären." Da nimmt man die vermatschten Kinder gerne in Kauf.

Die Umweltdetektive treffen sich jeden zweiten Dienstag um 16.30 Uhr am Parkplatz des Saarwellinger Freibades. Mitmachen dürfen Mädchen und Jungen zwischen sechs und zehn Jahren. Mehr Informationen gibt es bei Guido Geisen, Tel. (06827) 3050 450 und beim Sozial- und Jugendamt der Gemeinde Saarwellingen, Tel. (06838) 9007 155.

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