Auf dem Hirtenweg gibt es auch eine Vogeluhr

Nalbach · Die erste offizielle Wanderung auf dem Nalbacher Hirtenweg fand am Sonntagmorgen statt. Den historischen Hintergrund bildet die Route der Schweinehirten. Sie führten die Tiere vom Ort aus zur Eichelmast am Litermont.

 Durch lichten Jungwald ging es am Sonntag über den Hirtenweg. Foto: Johannes A. Bodwing

Durch lichten Jungwald ging es am Sonntag über den Hirtenweg. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Ganz ohne Kondition ist auch der neue Nalbacher Hirtenweg nicht zu meistern. Immerhin geht es über 5,8 Kilometer etwa zweieinhalb Stunden am Litermont entlang. Dabei sind 196 Höhenmeter zu bewältigen. Am Sonntag war die Eröffnungswanderung mit an die 60 Teilnehmern. Gegen 10 Uhr enthüllten Ortsvorsteher Albert Steinmetz und Landrat Patrik Lauer das Info-Schild zum "Hirtenweg".

Dieses steht an der Zufahrt zum Tennisheim, das Start und Ziel der Strecke ist. Darauf zeigt ein großer Plan den Verlauf mit zahlreichen Stationen. Eine davon ist die Vogelbank. Der Weg dorthin führt durch junge Baumbestände und über den ersten Anstieg am Litermont . "Dort ist auch eine Vogeluhr", erklärte Steinmetz. An der lasse sich ablesen, welcher Vogel zu welcher Zeit zu zwitschern beginnt. Der Hirtenweg führt später noch über einen Teil des Originalweges. Ein paar hundert Meter weiter kommt dann die Stelle, an der früher die Schweine nahrhafte Eicheln fanden. Etwas später klinkt sich der Hirtenweg dann in die "Litermont-Gipfel-Tour" ein. Er führt oberhalb des neu errichteten Maschinenhauses zur Teufelsschlucht und über einen weiten Bogen nach Osten immer höher bis zum Gipfelkreuz des Litermont .

Was heute eine schöne Runde durch die Natur ist, war früher harter Broterwerb. Denn auf dem alten Nalbacher Hirtenweg waren im 19. Jahrhundert Schweinehirten unterwegs. Noch in den 1930er Jahren führten sie die Tieren täglich zur Eichelmast an den Litermont , wusste Steinmetz. "Das waren Kinder oder Jugendliche der Ärmsten im Ort. Die haben mitgeholfen, ihre Familien zu versorgen."

In dem Hirtenweg stecken mehr als 300 Arbeitsstunden. Dieser Rundkurs ergänzt nun die Strecke der "Litermont-Gipfel-Tour".

Somit können einzelne Streckenabschnitte zu abwechslungsreichen Touren kombiniert werden. Endpunkt des Hirtenweges ist das Nalbacher Tennisheim mit seinem gastronomischen Angebot. Am Sonntag schloss sich ein Nachmittag im alten Maschinenhaus an. Mit Erbsensuppe, Gegrilltem sowie Kaffee und Kuchen und Musik.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort