Ortsrat An der Himmelsleiter bröckelt es

Nalbach · Im Umfeld der hochprämierten Wanderroute „Litermont-Gipfel-Tour“ gibt es einige faule Stellen an Tischen oder Bänken.

 Wind, Wetter und Pilz haben der „Himmelsleiter“ am Litermont die nötige Festigkeit genommen.

Wind, Wetter und Pilz haben der „Himmelsleiter“ am Litermont die nötige Festigkeit genommen.

Foto: Johannes A. Bodwing

Der Weg zum Himmel ist marode. Das gilt derzeit für einen Teil der Wanderstrecken am Litermont bei Nalbach. Dies betrifft jedoch nicht die hoch prämierte „Litermont-Gipfel-Tour“, sondern nur zusätzliche, verbindende Abschnitte. Vor Ort begutachtete am Mittwochabend der Ortsrat die Schäden und erörterte Lösungen.

Denn einfach mal dran wackeln genügt schon, und morsches Holz bricht weg. Und nah am Waldparkplatz am Fuß des Litermont brach so eine Ruhebank aus ihren angefaulten Füßen aus Holzblöcken. Gleich daneben hob Ortsvorsteher Albert Steinmetz dahin faulende Bretter aus rustikalen Holztischen heraus. „Das ist nicht erst seit ein paar Tagen“, stellte er frustriert fest.

2007 prämierte das Deutsche Wanderinstitut die „Litermont-Gipfel-Tour“ als Deutschlands schönsten Wanderweg mit 75 Punkten. Daraus wurden später 89 und 2016 waren es 94 Punkte. Dieser Weg besitzt weiterhin höchstes Niveau. Probleme machen nun ergänzende Strecken, die jedoch zur hohen Attraktivität der Gipfel-Tour beitragen. Dazu gehört die so genannte „Himmelsleiter“. Ein rund 30 Meter langer dicker Holzstamm mit ins Holz gesägten Stufen westlich der Teufelsschlucht.

„Die Festigkeit im Kern beträgt noch zwölf bis 24 Prozent“, erläuterte der stellvertretende Bauamtsleiter, Albert Wender.

Kleinere Brücken oberhalb sind ebenfalls nicht mehr sicher. Dieser gesamte Abschnitt von etwa dem restaurierten Maschinenhaus am unteren Hang bis unters Gipfelkreuz ist deshalb gesperrt. Dazu hatten Dietmar Bohr und Nikolaus Spurk, beide SPD, mögliche Sanierungsbereiche abgegrenzt. Für die kleineren Brücken im oberen Bereich kämen Stahlkonstruktionen in Frage, stellte Wender dar, mit harter „Gebirgslärche als Auflage“. Die Kosten ohne Himmelsleiter werden auf 15 000 bis 20 000 Euro geschätzt. Liefe alles zügig, könne im nächsten Jahr mit der Erneuerung begonnen werden.

Für die Himmelsleiter wurde ein Betrag von um die 50 000 Euro genannt. Den schaffe die Gemeinde nicht ohne Weiteres, verdeutlichte Bürgermeister Peter Lehnert in der anschließenden Ortsratssitzung. Die Verwaltung stehe hinter den Maßnahmen, denn „die Gipfeltour ist schon eine Hausnummer für unseren Tourismus“. Es habe bereits Gespräche mit der Kreistouristik gegeben und mit dem Deutschen Wanderinstitut.

„Die Premiumwanderwege sollen künftig naturnah ausgebaut werden“, sagte Lehnert. Das bedeute, dass nicht mehr überall aufwändige Tritte und Geländer installiert werden müssen. Auch die Anzahl der Ruhebänke ließe sich reduzieren.

Das entlaste die Gemeindekasse, denn „die Verkehrssicherung der Wege kostet uns mehr, als wir einnehmen“, führte Lehnert weiter aus. Die Verwaltung versuche alles, was für die Behebung der Schäden zu leisten sei.

Ortsvorsteher Steinmetz verwies auf Haushaltsreste in Höhe von etwa 15 000 Euro. Damit könne ein Anfang gemacht werden. Dazu gehörten auch neue Ruhebänke auf dem westlich an die Litermont-Gipfel-Tour anschließenden „Walderlebnispfad“. Steinmetz hofft auf günstige Preise, wenn Firmen aus Nalbach und Umgebung die Arbeiten durchführten. Dazu komme die Aussicht auf Spenden.

„Viele bestehende Bänke wurden gespendet, auch die Himmelsleiter gehört dazu“. Der Nalbacher Ortsrat beschloss letzen Endes, dass die erforderlichen Maßnahmen im Gemeinderat erörtert und im nächsten Haushalt berücksichtigt werden.

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