Alte Dokumente spiegeln Geschichte wider

Nalbach · Im Dachgeschoss des Nalbacher Rathauses entsteht ein neues historisches Archiv. Zu einer im Herbst geplanten Ausstellung sucht der historische Verein noch Leihgaben aus der Zeit des Ersten Weltkriegs.

 Heiner Bonnaire (links) und Günther Reichert richten gemeinsam mit weiteren Helfern aus dem Nalbacher Geschichtsverein ein neues historisches Archiv im Rathaus ein. Fotos: Dieter Lorig

Heiner Bonnaire (links) und Günther Reichert richten gemeinsam mit weiteren Helfern aus dem Nalbacher Geschichtsverein ein neues historisches Archiv im Rathaus ein. Fotos: Dieter Lorig

 Im neuen Archiv sind alte Unterlagen bis aus dem Jahr 1688 archiviert, hier ein Auszug aus den alten Kirchenbüchern.

Im neuen Archiv sind alte Unterlagen bis aus dem Jahr 1688 archiviert, hier ein Auszug aus den alten Kirchenbüchern.

Ein neues historisches Gemeindearchiv ist im Nalbacher Rathaus kurz vor der Fertigstellung. Voraussichtlich im Herbst 2014 wird das etwa 80 Quadratmeter große Archiv im Dachgeschoss des Rathauses auch für die Öffentlichkeit sowie Heimatforscher zugänglich sein. Die Zivilgemeinde Nalbach hatte den Archivraum bereits beim Neubau des Rathauses mit eingeplant.

Aufgebaut und betrieben wird das neue Archiv vom historischen Verein der Gemeinde Nalbach . In den Archivräumen werden alte Fotos und Karten, Chroniken, Gemeindeakten, Dokumente, Amtsblätter, aber auch Tonträger und Videofilme zur Geschichte von Nalbach und seinen Ortsteilen archiviert. Ebenso gehören alte Sitzungsniederschriften und Beschlussbücher der Gemeinde Nalbach aus den letzten beiden Jahrhunderten zum Fundus des historischen Gemeindearchivs.

Darüber hinaus werden in dem Archiv heimatgeschichtliche Nachlässe von Privatpersonen und Dokumente über Familiengeschichten von Bürgern der Primstalgemeinde aufbewahrt. Die ältesten bisher archivierten Unterlagen sind Nalbacher Geburts-, Heirats- und Sterberegister aus den Jahren 1688 bis 1751.

Dem 2010 gegründeten Nalbacher Geschichtsverein gehören bereits 50 Mitglieder an. Eine kleine Gruppe von Mitgliedern hat sich in den vergangenen sechs Monaten in mehr als 400 Arbeitsstunden in ihrer Freizeit um die Einrichtung des neuen Archivs gekümmert. "Die Gruppe hat mit einem enormen Engagement, vorbildlich und äußerst fachkundig das neue Archiv aufgebaut", schwärmt Albert Steinmetz, Vorsitzender des historischen Vereins der Gemeinde Nalbach , im Gespräch mit der SZ. Die beiden Hauptakteure waren der Körpricher Studienrat a. D. Heiner Bonnaire, 77, und der Nalbacher Heimatforscher Günther Reichert, 77. Beim Aufbau des Archivs wurden Bonnaire und Reichert tatkräftig unterstützt, unter anderem durch Ernst-Rudolf Hein, Rainer Thierry, Achim Kallenborn, Olaf Diwo und Gerhard Riehm. Bonnaire und dessen Bruder Leo hatten bereits 2006 in Körprich ein komplettes Dorfarchiv in Eigenregie aufgebaut.

Das Körpricher Ortsarchiv wurde nun komplett in das neue Nalbacher historische Gemeindearchiv integriert. Im Herbst 2014 organisiert der historische Verein Nalbach im Rathaus eine Ausstellung über Geschehnisse in der Primstalgemeinde während des Ersten Weltkrieges. Für die Ausstellung werden noch Exponate als Leihgabe gesucht, etwa alte Fotos, Unterlagen, Briefe und Orden.

Weitere Infos erteilt Albert Steinmetz unter der Telefonnummer (0 68 38) 8 35 04.

Bürger packen mit an, engagieren sich zum Wohl ihrer Gemeinde. Das macht Schule. In Überherrn und andernorts verschönern Bürgerwerkstätten ihre Dörfer. In Nalbach stellt jetzt der noch junge Geschichtsverein ein spannendes Projekt vor. Das neue historische Archiv, das Vereinsmitglieder in den vergangenen Monaten mit großem Einsatz in über 400 Arbeitsstunden aufgebaut haben, ist wertvoll für alle Nalbacher, können sie dort doch viel über die Geschichte ihrer Gemeinde erfahren. So viel ehrenamtliches Engagement spart in Zeiten leerer Kassen nicht nur Geld, es verdient vor allem Anerkennung und Unterstützung.

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