550 Läufer wollen Robin helfen

Friedrichweiler. 550 Kinder und Erwachsene, Vereinsmitglieder, Freunde, Bekannte, Menschen, die einfach nur helfen wollten, haben am Samstag auf dem Fußballplatz in Friedrichweiler Tolles geleistet. Der SV Friedrichweiler organisierte für den kleinen Robin Bölinger (Foto: SZ) einen Ginkgo-Lauf. Der Sechsjährige hat Krebs, Diagnose: Burkitt Lymphom, eine Form von Non-Hodgkin

Friedrichweiler. 550 Kinder und Erwachsene, Vereinsmitglieder, Freunde, Bekannte, Menschen, die einfach nur helfen wollten, haben am Samstag auf dem Fußballplatz in Friedrichweiler Tolles geleistet. Der SV Friedrichweiler organisierte für den kleinen Robin Bölinger (Foto: SZ) einen Ginkgo-Lauf. Der Sechsjährige hat Krebs, Diagnose: Burkitt Lymphom, eine Form von Non-Hodgkin. Seine Prognose sieht gut aus, wie Papa Jürgen und Mama Anja erklärten. Allerdings braucht Robin dringend Unterstützung, um therapiebegleitende Dinge zu ermöglichen, die von der Krankenkasse nicht übernommen werden.

Die Idee, einen Ginkgo-Lauf zu organisieren, kam von Patrick Klein. Er ist Jugendtrainer bei der SV Friedrichweiler und kennt Robin, seit er drei Jahre alt war. Der Kleine spielte Fußball, bis der Krebs ausbrach. Die Familie bekam einen Tag vor Heiligabend die Diagnose; mit der Behandlung in Homburg wurde gleich begonnen. "Ich bin keiner, der nur zuschaut, ich wollte irgendetwas tun", erklärte Klein.

Der Ginkgo-Baum ist das Symbol für Hoffnung und Lebenskraft. In Asien gilt er als heiliger Baum. Er ist also bezeichnend für das, was Menschen mit einem Ginkgo-Lauf für den Betroffenen ausdrücken wollen.

Und dass die Dorfgemeinschaft in Friedrichweiler gut funktioniert, zeigte sich an der Resonanz des Ginkgo-Laufs. Viele Mitglieder des Fußballvereins standen parat, die Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz erklärten sich sofort bereit, zu helfen. Kinder aus Schulen und Vereinen und viele Erwachsene verwandelten die Sportanlage für einige Stunden in einen Großveranstaltungsort.

"Insgeheim haben wir gehofft, dass viele kommen, aber wir sind von der Resonanz überrascht", sagte Detlef Frei, Geschäftsführer des Fußballvereins. 550 große und kleine Läufer drehten 3500 Runden um den Fußballplatz und legten damit eine Strecke von 1470 Kilometern hin. Die Teilnehmer hatten sich entweder im Vorfeld einen Laufpass besorgt und Sponsoren gesucht, die ihnen pro Runde eine Summe X zahlten, oder sponserten sich ihre Runden selbst. Mindesteinsatz: ein Euro. "Kann ich auch einfach nur so spenden, ohne zu laufen?", sagte ein junger Mann - auch diese Form von Solidarität wurde gezeigt.

Robins Immunsystem ist durch die Behandlung angeschlagen, er blieb zur Vorsicht im Auto sitzen. Aber Robins Vater verschaffte dem Jungen einen Logenplatz, das Auto stand unmittelbar an der Laufstrecke. Und so konnte der Sechsjährige alles hautnah verfolgen, sah, dass man ihm zuwinkte und ihm von der Strecke aus die besten Wünsche schickte.

Ernst Kollmann aus Nalbach zum Beispiel schenkte dem Jungen ein Ginkgo-Blatt, das er während des Laufs bei sich trug. Robins Mutter war überwältigt von den vielen Helfern und dem Mitgefühl der Menschen. Robins Vater sagte: "Es ist einfach eine tolle Sache, was der Verein hier auf die Beine gestellt hat." Und von Robin selbst gab es ein klares "Daumen hoch".