Missbrauchsskandal Als Dillinger einen Messdiener nackt fotografierte, wurde er einfach in anderes Bistum versetzt

Exklusiv | Saarlouis/Trier/Köln · Der Missbrauchsskandal um den verstorbenen saarländischen Priester Edmund Dillinger wird immer prekärer. Nachdem er von einem katholischen Messdiener Nacktaufnahmen machte, wurde er einfach in ein anderes Bistum versetzt.

 Edmund Dillinger.

Edmund Dillinger.

Foto: Steffen Dillinger

Wenn katholische Priester in einem Bistum wegen ihres unkatholischen Lebenswandels vorübergehend aus der Schusslinie genommen werden mussten, wurden sie von den jeweils zuständigen Bischöfen gerne mal in ein anderes Bistum versetzt. Das passierte auch dem Trierer Bistumspriester Edmund Dillinger, nachdem er während einer Rom-Wallfahrt Fotos von einem unbekleideten Messdiener gemacht hatte und später von einem Hilfsgeistlichen beim damals amtierenden Bischof Bernhard Stein angeschwärzt worden war. Stein schickte den 35-jährigen Priester daraufhin ins benachbarte Erzbistum Köln; er sei beurlaubt zum Studium an der Universität Köln, wie es offiziell hieß.