Hilfe für Flutopfer Große Hilfsbereitschaft und Solidarität
Michelbach · Michelbacher Dorfgemeinschaft spendet 10 000 Euro für Flutopfer in der Eifel.
Ortsvorsteher Frank Edlinger (links) ist stolz auf die Gemeinschaft und Solidarität in Michelbach. Die Ortsvereine sammelten 10 000 Euro Spenden für die Opfer der Hochwasserkatastrophe in der Eifel. Marga Thome (rechts) spendete sämtliche Geldgeschenke, die sie zu ihrem 90. Geburtstag bekam, für die Hilfsaktion.
Foto: Dieter LorigGroße Solidarität gibt es in Michelbach für die Opfer der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz. Rund 10 000 Euro Spendengelder haben die zehn Dorfvereine im 800 Einwohner zählenden Ort in den letzten Monaten gesammelt. „Das Geld zahlen wir auf die Spendenkonten der vom Hochwasser betroffenen Kreise Ahrweiler, Eifel Bitburg-Prüm, Trier Land und Vulkaneifel ein“, bestätigte Ortsvorsteher Frank Edlinger. Die Spendengelder seien durch verschiedene Aktivitäten, Benefizveranstaltungen und Einzelspenden von Geschäftsleuten, Privatleuten, Politikern sowie Vereinen zusammen gekommen. „Viele Menschen in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in der Eifel haben nichts mehr, wir aber hatten Glück und müssen nicht auf unser Hab und Gut verzichten“, begründete Marga Thome, warum die Bereitschaft in Michelbach derart groß war, den Opfern der Flutkatastrophe zu helfen.
Die 90-Jährige ist selbst Vorbild für viele andere in Michelbach. Sie spendete sämtliche Geldgeschenke, die sie zu ihrem 90. Geburtstag bekam, für die Hilfsaktion. Diese hatte der Ortsvorsteher angeregt und übernahm auch selbst die Koordination.
„Geboren wurde die Idee beim Primspokal der Dittgen-Gruppe, ausgerichtet im Juli von den Fußballern des TuS Michelbach“, erzählt Edlinger. Die Pokalgewinner aus Nalbach-Piesbach und ebenso die Zweit-, Dritt- und Viertplatzierten des Turniers hätten komplett auf die ihnen zustehenden Preisgelder zu Gunsten der Opfer der Flutkatastrophe verzichtet.
Zudem sei beim Primspokal ein Trikot des aus Lebach stammenden Fußballprofis Joshua Mees versteigert worden. Ein Großteil der Spenden wurde mit einer zweitägigen Benefizveranstaltung erwirtschaftet. Diese fand unter Einhaltung der geltenden Corona-Sicherheitsvorschriften auf dem Vorplatz der alten Michelbacher Schule statt, die heute als Dorfgemeinschaftshaus dient. „Dort haben wir unseren Bürgern eine vielfältige Beköstigung bei musikalischer Unterhaltung angeboten“, berichtet Ortsvorsteher Edlinger. Hierfür habe die Gresaubacher Metzgerei & Feinkost Blug Würstchen gespendet im Wert von 400 Euro und die katholische Frauengemeinschaft (kfd) ein Kuchenbuffet angeboten. Eine Spendenbox und viele Einzelspenden von Privat und Geschäftsleuten sowie Politikern hätten den Spendenbetrag ansteigen lassen.
„Zuletzt haben alle Michelbacher Ortsvereine zusätzlich jeweils noch 250 Euro, die Jagdgenossenschaft sogar 500 Euro, dazu getan“, bestätigt Edlinger. Es sei ein gelungenes Fest gewesen, von dem nicht nur die Opfer der Flutkatastrophe profitierten. „Die Menschen im Dorf kamen durch die Benefizveranstaltung erstmals nach Monaten wieder zusammen, was zur Belebung der Dorfgemeinschaft beitrug“, freute sich der Ortsvorsteher. Helga Edlinger, Vorstandmitglied der Gymnastikgruppe, brachte es auf den Punkt: „Die Michelbacher Ortsvereine einschließlich der Feuerwehr halten zusammen und helfen, wenn Menschen in Not sind.“ Diese Hilfe kommt in Ahrweiler auch einer Einzelperson zu Gute, die Verwandte in Michelbach hat. „Die Schwester dieser Frau aus Ahrweiler kam bei der Flutkatastrophe ums Leben, weshalb wir deren Familie aus unserer Gesamtspende 2000 Euro zur Verfügung stellen“, bestätigte Ortsvorsteher Edlinger. Und die Welle der Spendenbereitschaft geht in Michelbach weiter. Ende August veranstalten die Fußballer des TuS Michelbach ein Zumba-Sommerfest. „Auch den Erlös daraus werden wir für die Opfer der Hochwasserkatastrophe zur Verfügung stellen“, bestätigt Alois Wilhelm, Vorsitzender des Fuballvereins.
