Taser-Einsatz Mann greift Polizisten mit Eisenstange an
Schmelz · Ein 56-jähriger Mann ist unvermittelt mit einer Eisenstange auf zwei Polizeibeamten losgegangen. Diese schalteten ihn mittels Taser aus. Die Umstände der Tat sind nebulös.
In Schmelz ist die Polizei in der Nacht vom Freitag auf Samstag zu einem Einsatz ausgerückt, weil ein Mann angeblich randaliert haben soll. Als die Beamten am Ort des Geschehens eintrafen, konnten sie jedoch keine Bedrohungslage feststellen.
Die zunächst gesuchte Person hatte sich in die Garage eines Hauses geflüchtet. Die Polizisten hörten von drinnen Schreie. Plötzlich öffnete sich das Garagentor und ein weiterer Mann, der 56-jährige Bewohner des Hauses, lief mit einer Eisenstange bewaffnet völlig unvermittelt auf die Polizisten zu. Laut Pressemitteilung der Polizei Saarlouis hatte er „bereits zum Schlag ausgeholt“. Deshalb setzte einer der Polizisten seinen Taser gegen den Angreifer ein – der 56-Jährige ging zu Boden.
Dabei wurde der Elektroimpuls des Tasers unterbrochen. Sofort griff der Mann erneut nach der Eisenstange und versuchte, seinen Angriff fortzusetzen. Die Beamten überwältigten ihn jedoch und fixierten ihn. Den Mann erwartet nun eine Strafanzeige wegen tätlichen Angriffs und versuchter gefährlicher Körperverletzung.
Die genauen Umstände, die zum Polizeieinsatz geführt hatten, sind nicht bekannt. Das Motiv der Person, die in die Garage des Wohnhauses geflüchtet war, ist ebenso unklar, wie das Motiv des Angreifers mit der Eisenstange. Die Polizei ermittelt.
Wie die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) mitteilt, sind durch den Einsatz von Tasern allein am 28. Dezember zweimal Polizeibeamten vor Verletzungen bewahrt geblieben. Sowohl beim hier geschilderten Angriff mit einer Eisenstange, wie auch beim Angriff eines Mannes auf Polizeibeamte mit einer Machete in Neunkirchen (wir berichteten), wurde der Angreifer mithilfe des sogenannten Distanzelektroimpulsgerätes (DEIG) außer Gefecht gesetzt.
Beide Einsätze zeigten, so die Gewerkschaft, dass der Taser „ein unersetzliches Führungs- und Einsatzmittel der Polizei“ sei. Dessen gezielter Einsatz verhindere „erhebliche Verletzungen bei den Polizeibeamten, den Angreifern und den Unbeteiligten“. Die Gewerkschaft hofft auf die landesweite Einführung der Waffe Anfang 2020.
