Leerstellen und Lehrstellen: Wie kommen Jugendliche an einen Job?

Kreis Saarlouis. Im Gesamtbezirk der Arbeitsagentur Saarlouis suchten seit vergangenem Oktober 1978 junge Menschen eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagenturen, 2,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Bisher wurden den Dienststellen der Arbeitsagentur 1751 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 7,8 Prozent mehr als bis Juli 2008

Kreis Saarlouis. Im Gesamtbezirk der Arbeitsagentur Saarlouis suchten seit vergangenem Oktober 1978 junge Menschen eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagenturen, 2,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Bisher wurden den Dienststellen der Arbeitsagentur 1751 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 7,8 Prozent mehr als bis Juli 2008. Am Zähltag im Juli waren noch 550 Stellen unbesetzt und 524 Jugendliche unversorgt. "Rein rechnerisch könnten alle Schulabgänger versorgt werden", sagt Frank Ruschel, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Saarlouis, "in der realen Welt passen die Lehrstellen und die Jugendlichen aber nicht immer zusammen". Das hat viele Gründe: Häufig reichen die Zeugnisnoten nicht aus oder die Bewerber fallen schon auf Grund schlechter Bewerbungsunterlagen aus dem Rennen. Oft sind Schulabsolventen auch regional nicht mobil und wollen unbedingt in der Region bleiben. Trotz der breiten Informationsmöglichkeiten wissen viele Schüler erschreckend wenig über die Vielzahl an möglichen Ausbildungsberufen. Viele denken nur an die wenigen ihnen bekannten Berufe und lassen das große Spektrum von Alternativen außer Acht. Hier hilft die Berufsberatung der Arbeitsagentur, die richtige Orientierung zu finden. Aber auch Firmen müssen kompromissbereit sein. Deshalb fordert Ruschel die Betriebe auf, nicht nur auf die Zensuren zu schauen, sondern auch Kandidaten, die nicht 100 Prozent passten, eine Chance zu geben, vielleicht auch erst einmal in Form eines einjährigen Praktikums. "Mancher Jugendliche, der in der Schule Probleme hatte, kann erst im praktischen Arbeitsalltag zeigen, was er wirklich drauf hat". Bei der Einstellung eines "Altbewerbers" hilft die Arbeitsagentur mit einem Ausbildungsbonus von bis zu 6000 Euro. Als eine weitere Hilfe bietet die Agentur zum Beispiel auch Stützunterricht für Azubis bei Schwächen in Rechnen oder Rechtschreibung an - bei Bedarf vom ersten Tag der Lehre an. Über die Fördermöglichkeiten informiert der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit. red

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