Car-Sharing Car-Sharing für Rollstuhlbeförderung

Lebach · Projekt der GPS kommt immer mehr an – Autos sind behindertengerecht umgebaut und können ausgeliehen werden.

 Car-Sharing zur Rollstuhlbeförderung kommt an: Susanne Rosar schiebt Janine Staudt im Rollstuhl, daneben Nina Wolz. Foto: Susanne Burger

Car-Sharing zur Rollstuhlbeförderung kommt an: Susanne Rosar schiebt Janine Staudt im Rollstuhl, daneben Nina Wolz. Foto: Susanne Burger

Foto: Susanne Burger

Sich keinen eigenen Wagen zu kaufen, sondern einen zu teilen – das gehört vor allem in den Großstädten zu den modernen Trends. Doch das sogenannte Car-Sharing ist nicht nur für Wenig-Fahrer in der City interessant. Geteiltes Auto, volle Unterstützung. So könnte man das Car-Sharing-Projekt der GPS, Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit, und der Stiftung Rückhalt beschreiben. Vor mehreren Jahren in Saarbrücken, in Neunkirchen und vor zwei Jahren in Lebach gestartet, ist das Projekt weiterhin auf der Überholspur.

Der BbAB – Bund behinderter Autobesitzer spendete nun zwei komplett ausgestattete und vollständig behindertengerecht umgebaute Fahrzeuge. Es sind VW Caddys in der geräumigen Maxi-Version. Bedeutet, dass sie 50 Zentimeter länger sind und damit bis zu fünf Mitfahrer und ein Rollstuhlfahrer Platz haben. Auch ist eine Taxi-Rampe verbaut – das ist sogar eine Erfindung des Vereins. Diese rutschsichere Auffahrrampe im Heckausschnitt ermöglicht einen einfachen Zugang in den Caddy.

„Der Vorstand und unsere Mitglieder finden diese Car-Sharing-Idee zur Rolli-Beförderung außerordentlich gut. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam beschlossen, uns hier gebührend zu engagieren“, sagt Achim Neunzling. Er ist der Gründer und Vorsitzende des BbAB, der sich seit seiner Gründung im Jahr 1994 bundesweit und sehr erfolgreich um die Belange von behinderten Menschen in Bezug auf das Kfz-Wesen kümmert.

In den Reha-Standorten Lebach und Neunkirchen stehen nun insgesamt fünf Pkws und zwei Busse zum Ausleihen zur Verfügung – alle sind barrierefrei mit einer Rampe für Rollstuhlfahrer und einem Rollstuhlrückhaltesystem versehen. Gedacht ist das Car-Sharing Angebot für Familien, in denen Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, leben und die sich einen solchen Wagen oder auch eine teure Umrüstung nicht leisten können. Der Verleih ist kostenlos, lediglich der Treibstoff muss gezahlt werden.

„Wir reagieren mit der Aufstockung unserer Fahrzeugflotte auch auf die stetig steigende Nachfrage. Wir haben eine gute Auslastung. Vor allem am Wochenende und an den Feiertagen sind die Fahrzeuge unterwegs“, weiß Rainer Blum, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Rückhalt.

Aber die Straßenflitzer sind mehr als nur Fortbewegungsmittel. Mit ihnen lässt sich das Leben ein gutes Stück barrierefreier und selbstbestimmt gestalten. Sie geben Lebensfreude zurück, sie sind ein rollender Beitrag zur Inklusion. Denn echte Teilhabe geht ohne Mobilität nicht. Und so ist das Car-Sharing der GPS und der Stiftung Rückhalt ein Schlüssel zur gesellschaftlichen Integration.

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