Zeitzeuge beeindruckte Schüler mit Erinnerungen an den Krieg

Lebach · Zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges organisierte der VDK Saar eine besondere Unterrichtsstunde für die Elferkurse des Lebacher Johannes-Keppler-Gymnasiums. Zeitzeuge Klaus Altmeyer berichtete von seinen Erlebnissen im Krieg.

 Die Schülerinnen Pauline Schorr und Anna Filusch verfolgten gespannt die Ausführungen von Zeitzeuge Klaus Altmeyer. Foto: Carolin Merkel

Die Schülerinnen Pauline Schorr und Anna Filusch verfolgten gespannt die Ausführungen von Zeitzeuge Klaus Altmeyer. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Den Zweiten Weltkrieg kennen Pauline Schorr und Anna Filusch, Schülerinnen der Klassenstufe elf, nur aus dem Geschichtsunterricht. Zeitzeugen in der eigenen Familie gibt es keine. So wie den beiden geht es vielen, daher hat Anka Stahl-Steiner, Politik-Lehrerin am Johannes-Keppler-Gymnasium in Lebach , zusammen mit Lilian Heinen, Jugendreferentin des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) Saar, angeregt, einen Zeitzeugen in den Elfer-Kurs einzuladen. Ein geeigneter Termin, der 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges, war schnell gefunden. Und mit Klaus Altmeyer dazu ein Lebacher Zeitzeuge.

Geboren wurde Altmeyer am 24. April 1926, mit seinen 89 Jahren war er bestens auf die Unterrichtsstunde vorbereitet. Bilder aus dem Krieg, eine Landkarte sowie eine Kopie seines Ausweises hatte er mitgebracht, dazu viele Erinnerungen. Altmeyer wurde als 18 Jahre alter Abiturient quasi von der Schulbank zur Wehrmacht verpflichtet. Er beschönigt nichts, dramatisiert aber auch nicht, als er von dieser Zeit erzählt. So erinnert er sich an die Besuche der Offiziere im Dillinger Gymnasium, die so manchen Schüler durch die tollen Uniformen einfangen konnten. "Dennoch war die Begeisterung für den Krieg nicht groß, jeder kannte die Meldungen von Verwandten, die gefallen waren", erzählt er. Sein Weg führte ihn nach Schwerin, wo er die letzten Kriegstage erlebte. Er hatte viel Glück, musste nicht an die Front. Von Schwerin aus trat er nach Kriegsende den Weg in die Heimat an. "Ich hatte einen Kameraden aus dem Odenwald dabei, wir sind damals auf viele offene Türen gestoßen", erzählt er.

Für Pauline und Anna ist es heute unvorstellbar, von Schwerin nach Lebach zu Fuß zu gehen. Für seine Tätigkeit in der Wehrmacht haben sie Verständnis. "Ich glaube, damals hat sich niemand getraut, sich zu wehren, man war unterlegen", sagt Pauline. Zusammen mit ihrem Kurs, Vertretern des Volksbundes und Altmeyer legte sie gestern weiße Rosen auf dem Ehrenfriedhof ab.

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