Pfarrei Lebach Wird Lebach 2020 ein weißer Fleck?

Von Monika Kühn · Ein neuer Entwurf des Bistums Trier sieht Lebach nicht mehr als Pfarrstandort. Die Pfarreiengemeinschaft soll zu Dillingen.

 Lebach ist nicht mehr als Pfarreienstandort vorgesehen.Heute Abend tagen die Gremien und wollen Stellung beziehen.

Lebach ist nicht mehr als Pfarreienstandort vorgesehen.Heute Abend tagen die Gremien und wollen Stellung beziehen.

Foto: Thomas Seeber

Lebach soll keine Pfarrei der Zukunft werden. Diese Hiobsbotschaft erreichte Pastor Hermann Zangerle auf einer Pilgerreise auf den Spuren des Heiligen Paulus in Zypern. Gestern Abend kehrte er zurück. Als er dies hörte, bat er Gemeindereferentin Marlene Schenk, die Gremien für heute Abend zu einer Dringlichkeitssitzung einzuladen. Hauptamtliche, Vorstände der pastoralen Räte der Pfarreien und die Mitglieder der Pfarreienräte waren bereits am Freitag vorab informiert worden. Am Montag wurde der zweite Entwurf offiziell auch im Internet veröffentlicht.

Betroffen und enttäuscht haben die Hauptamtlichen in Lebach auf die Meldung aus Trier reagiert. „Damit haben wir nicht gerechnet“, betonte die Gemeindereferentin, die für Pastor Zangerle das Wort ergriff. Bis zum 24. November hätten die Räte Zeit gehabt, sich zu dem ersten Entwurf zu äußern. Und nun ist der zweite Entwurf schon einen Monat früher bekannt gegeben worden. Die Hauptamtlichen der Pfarreiengemeinschaft Lebach hatten sich bereits mit denen von Illingen und Uchtelfangen getroffen. Dass Illingen nicht mit dem Zuschnitt einverstanden war, war bekannt. Bei Uchtelfangen habe es bei dem Treffen nicht so ausgesehen. Was in der Zwischenzeit passiert ist, darüber weiß Schenk nichts. „Ich hätte nie gedacht, dass Lebach keine neue Pfarrei der Zukunft werde.“ Nun muss bis 10. November ein Votum der Gremien zu den Neuzuschnitt vorliegen.

Darüber wird dann auch heute Abend beraten. Steckt man auf einer Landkarte eine Zirkelspitze in Lebach ein und zieht einen Kreis, wird schnell erkennbar, Lebach liegt nicht nur in der Mitte des Saarlandes, auch grenzt es an alle vorgesehenen Pfarrorte. Mit diesem wohl stärksten Argument soll auch in der Stellungnahme geworben werden. Auch soll erneut darauf verwiesen werden, dass der Pfarrort eine gute Infrastruktur habe, das nun teilweise leer stehende Schwesternhaus direkt neben dem Pfarrhaus könnte sehr gut für weitere Büros genutzt werden. Pläne zum Umbau existieren bereits.

Nicht vergessen werden darf, dass Lebach ein sehr großer Schulstandort ist. Wird Lebach keine Pfarrei der Zukunft, bleibt in der Mitte des Saarlandes ein blinder Fleck. Und solch blinde Flecken sollte es doch laut Synode nicht geben, gibt Marlene Schenk zu bedenken. Eine Alternative wäre auch die Wahl Lebachs als Pfarrort und nicht Dillingen oder die Bildung zweier kleinerer Gemeinden. Natürlich wäre auch denkbar, dass Trier die umliegenden Pfarreien von Lebach erneut ins Visier nehme.

Bürgermeister Klauspeter Brill wollte sich zu dem Neuzuschnitt erst äußern, wenn er mit Pastor Zangerle gesprochen habe.

Die bis zum 10. November eingegangenen Rückmeldungen werden dann für das Treffen am 24. November aufbereitet und fließen mit in die Beratungen der Räte, heißt es aus Trier. Danach werden die Pfarreien der Zukunft bekannt gegeben. Wo welcher Pfarrort hinkommt, dass soll erst im Sommer 2018 entschieden werden. Viele Gremien und Gruppen in Pfarreien und Dekanaten hatten sich mit dem Entwurf befasst und auf vielen Wegen Rückmeldung gegeben, so dass etwa 3000 online oder auf Papier ausgefüllte Fragebögen sowie viele weitere briefliche Stellungnahmen zusammengekommen sind. Die Teilprozessgruppe Raumgliederung hat alle Rückmeldungen ausgewertet, die sich auf die konkreten Zuschnitte der Pfarreien der Zukunft bezogen, heißt es weiter. Dabei musste sie eigene Vorgaben und gelegentlich widersprüchliche Aussagen aus den Rückmeldungen erwägen und miteinander abgleichen. Daraus ist ein zweiter Entwurf zur Raumgliederung entstanden, den die Leitungskonferenz des Bischöflichen Generalvikariats dann am 17. Oktober 2017 verabschiedet hat. Lebach soll kein Pfarrstandort werden.

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