Drillinge Lebach „Wir hatten immer jemanden zum Spielen“

Lebach · Vor 50 Jahren brachte die Geburt der Drillinge Dirk, Jörg und Frank Schweizer in Lebach große Aufmerksamkeit mit sich.

 Die Lebacher Drillinge Dirk, Jörg und Frank Schweizer (von links) feiern heute ihren 50. Geburtstag.

Die Lebacher Drillinge Dirk, Jörg und Frank Schweizer (von links) feiern heute ihren 50. Geburtstag.

Foto: Andreas Engel

Das war vor 50 Jahren schon eine Sensation: Drillinge kündigten sich im Hause Schweizer in Lebach an. Margret und Goswin wussten im Voraus, dass sie sich auf drei Kinder einstellen müssen. Sie hatten damit kein Problem, erzählen ihre drei Söhne, die am 28. März 50 Jahre alt geworden sind. Ihre Mutter habe sich nie groß über zu viel Arbeit beklagt. Oma Emmy aus der Jabacher Straße habe jeden Tag auf der Matte gestanden und die fünfköpfige Familie tatkräftig unterstützt. Sehr bedauern tun Frank, Jörg und Dirk, dass ihre Eltern ihren runden Geburtstag nicht mehr miterleben durften. Die drei haben nur gute Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend. Sie hätten immer alles zusammen gemacht. „Wir hatten immer jemanden zum Spielen.“ Schwangerschaft und Geburt seien ohne Komplikationen verlaufen, erinnert sich Frank an Gespräche seiner Eltern. Bei unserem Treffen ist er derjenige, der am meisten erzählt, das Wort führt. Vielleicht hängt das daran, dass er ein bisschen größer als seine Brüder ist, meint er. Jörg und Dirk sind einei­ige Zwillinge. Die Drei kamen auf dem Winterberg zur Welt. Ihre Eltern hätten immer berichtet, dass das halbe Krankenhaus auf die Station gekommen sei, um die Drillinge zu bewundern. Die Zwillinge mussten allerdings für ein paar Wochen in den Brutkasten. Doch nach vier Wochen konnte Goswin Schweizer seine Familie nach Hause bringen.

Wie gesagt, Oma Emmy kam täglich und half, wo sie nur konnte. „Wir haben immer alle gleichzeitig geschrien, hatten alle Kinderkrankheiten zur selben Zeit.“ Gleich, ob Kindergarten, Grundschule oder später die Realschule, die Schweizer Drillinge saßen immer zusammen. Sie haben zusammen Fußball gespielt und hatten meist auch dieselben Freunde, was sich im Laufe der Zeit allerdings geändert habe.

Den 40. Geburtstag, erinnert sich Frank, haben sie bei ihm in der Sandgrube gefeiert. „Mit allem Drum und Dran.“ Die Feier zum halben Jahrhundert wird kleiner ausfallen und später stattfinden, sind sich die Drei sicher. Ihre Eltern seien sehr gesellige Leute gewesen, haben die Feste und Veranstaltungen in Lebach gern besucht. So mit etwa acht Jahren sei Frank im Schlafanzug abends zum Feuerwehrfest gelaufen. Das Elternhaus stand in der Friedensstraße, das Fest war auf dem Schulhof der alten Schule.

Nach der Mittleren Reife gingen Frank und Dirk auf die Höhere Handelsschule Frank absolvierte eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker, Dirk wurde Verlagskaufmann und hat über 20 Jahre bei der Saarbrücker Zeitung gearbeitet, nun ist er bei dem Bauunternehmen Schröder in Lebach beschäftigt. Jörg wurde technischer Zeichner, ging auf die Fachoberschule und studierte Maschinenbau an der HTW. Sein Professor nahm ihn in eine Forschungsgruppe auf, die sich mit Windenergie beschäftigte. Jörg arbeitet bei dem Windanlagebauer Vensys in Neunkirchen. Der Junggeselle ist mit seiner Firma verheiratet und geht auch keinem Hobby nach. Frank ist verheiratet, hat drei Kinder, führt die Sandgrube Schweitzer in Lebach und liebt Motoradfahren. Dirk, geschieden und eine Tochter, ist begeisterter Mountainbikefahrer.

 Ende der 60er Jahre gab es für die Schweizer-Drillinge auch noch einheitliche Ringel-T-Shirts und kurze Hosen.

Ende der 60er Jahre gab es für die Schweizer-Drillinge auch noch einheitliche Ringel-T-Shirts und kurze Hosen.

Foto: Schweizer

Anlässlich ihres Geburtstages hatte Ortsvorsteher Thomas Reuter die Schweizer-Drillinge zu einem kleinen Empfang ins Rathaus gebeten. Als Geschenk hatte er für jeden „Die Geschichte der Stadt Lebach“ im Gepäck.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort