Forstwirtschaft Lebacher Wald steht vor großen Herausforderungen

Lebach · Der Forstwirtschaftsplan der Stadt weist ein Defizit auf. Revierförster Winfried Fandel rechnet für 2022 mit einem Verlust von rund 80 000 Euro.

 Der Wald hat nicht nur einen wichtigen Naherholungswert, er ist auch ein Wirtschaftsfaktor. 

Der Wald hat nicht nur einen wichtigen Naherholungswert, er ist auch ein Wirtschaftsfaktor. 

Foto: Kirsch

Dass der Klimawandel auch in unserer Region ein Problem ist, erkennen Spaziergänger, Läufer und Radfahrer beim Nutzen des Waldes an vielen Stellen. Große, alte Bäume müssen aus Gründen der Standsicherheit gefällt werden, weil sie nicht mehr vital sind, ganze Flächen sind gerodet, um den Schädlingsbefall zu stoppen.

Der Wald hat nicht nur einen wichtigen Naherholungswert, er ist auch ein Wirtschaftsfaktor. Rund 840 Hektar Waldfläche gehören der Stadt Lebach und werden entsprechend bewirtschaftet. In der jüngsten Sitzung wurde dem Lebacher Stadtrat mit den Erläuterungen zum Forstwirtschaftsplan 2022 ein Überblick über die aktuelle Situation vermittelt.

Die Dürreperioden sowie der Schädlingsbefall werden auch in diesem Jahr dafür sorgen, dass der Forstwirtschaftsplan ein Defizit aufweist. Den Einnahmen von knapp 280 000 Euro stehen Ausgaben von mehr als 360 000 Euro gegenüber. Revierförster Winfried Fandel rechnet für 2022 mit einem Verlust von rund 80 000 Euro.

Positiv zu Buche schlägt die Tatsache, dass die Nachfrage nach Holz, insbesondere im Bau-Bereich, in jüngster Zeit enorm hoch war. Dies hatte weltweit einen immensen Preisanstieg zur Folge. Deshalb blickt die Forstverwaltung auch in Hinblick auf die Einnahmeseite sehr optimistisch in das neue Jahr.

Allerdings bereitet die Fichte den Verantwortlichen in Lebach weiterhin große Sorgen. Die Problematik rund um den Borkenkäfer wird sich wohl leider nicht entschärfen und langfristig gesehen wird dieser ohnehin nicht immer standortgerechte Baum wohl aus den Beständen verschwinden.

Dies bietet allerdings die Chance, anstatt reiner Fichtenwälder ein Mischwaldökosystem aufzubauen, welches das Leitbild eines widerstandsfähigen Waldes verfolgt und nach aktuellen Forschungen am ehesten geeignet ist, um den Anforderungen des Klimawandels zu genügen.

Doch die Kosten für die Wiederbewaldung und die Erstaufforstung bleiben extrem hoch und bedingen das Defizit im Forstwirtschaftsplan. Aufgrund der hohen Rehwildpopulation müssen alle Neuanpflanzungen gegen Wildverbiss geschützt werden. Auch dadurch werden die Ausgaben für die Waldpflege weiter steigen.

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