Vom Gymnasium in den Zirkus

Lebach. Es ging ziemlich chaotisch zu, am Samstag in der Schulturnhalle des Johannes-Kepler-Gymnasiums in Lebach, als knapp 100 Schüler die Halle in eine große Manege verwandelten. Ein Treffen mit garantiert hohem Spaßfaktor, was nicht zu übersehen war

Lebach. Es ging ziemlich chaotisch zu, am Samstag in der Schulturnhalle des Johannes-Kepler-Gymnasiums in Lebach, als knapp 100 Schüler die Halle in eine große Manege verwandelten. Ein Treffen mit garantiert hohem Spaßfaktor, was nicht zu übersehen war. Seit 14 Jahren organisieren die Zirkus-Arbeitsgemeinschaften der Lebacher "Kepleranis" und der "GaRaffen" vom Gymnasium am Rotenbühl Saarbrücken einen gemeinsamen Wochenend-Workshop, seit zwölf Jahren in Lebach, weil dort die Voraussetzungen für die vielfältigen Trainingseinheiten einfach am besten sind. Vor einigen Jahren schlossen sich auch Schüler der Gesamtschule Riegelsberg an, der Montessori-Schule Saarbrücken und der Erweiterten Realschule Überherrn an.In der einen Ecke jonglierten Etienne, Pascal, Jenny und Marie vom Gymnasium am Rotenbühl mit den Kegeln. Dass sie sich trotz Schulstresses zudem noch den Zirkuskünsten widmen, hat vor allem für Jenny und Marie zweierlei Bedeutung: "Es ist einfach eine coole Atmosphäre. Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, neue Freunde zu finden." Etienne und Pascal hingegen nennen einen weiteren Aspekt, der ganz klar als Vorteil zu sehen ist: "Wir kriegen für unsere Auftritte frei. Das ist super." Während sie fleißig ihre Jonglage einstudierten, stiegen Helena Kilger und Felix Henne auf große Gymnastikbälle und begannen, mit neonbunten Ringen zu jonglieren, ganz gekonnt. "Das ist lustig", beschrieben sie ihre Motivation, mitzumachen.

Anfangs leicht unsicher

Und auch Tim Scheuer aus Saarbrücken weiß, wie er sich auf dem Gymnastikball zu bewegen hat. Der 13-Jährige wählte allerdings das Diabolo für sein Kunststückchen aus. Hier sind zwei kleine umgedrehte Kugelhälften miteinander verbunden und die Kunst dabei ist, genau an dieser Verbindungsstelle das Diabolo mit einem Seil zum Rotieren zu bringen. Für Tim kein Problem. Fleißig geübt wurde in der Hallenmitte. Hier versuchten Schüler des Kepler-Gymnasiums, eine riesige Pyramide aufzubauen. Sie soll das große Finale zur Zirkus-Show am Sonntag einläuten, zu der Eltern, Geschwister, Verwandte und Bekannte kommen, um ihren Zirkusnachwuchs zu feiern. Und die ersten Versuche sahen schon recht vielversprechend aus. Um sie herum drehten Schüler munter ihre Runden mit Einrädern. Manche wirkten dabei noch leicht unsicher, was sich aber mit eifrigem Training schnell abstellen ließ. Julia Kraß und Laura Eckle aus Lebach sind seit etwas mehr als einem Jahr dabei, gehören also quasi noch fast zu den Anfängern. "Das macht richtig Spaß, weil man hier viele schöne Sachen lernen kann", meinten sie.

Das Treffen des Zirkusnachwuchses hat lange Tradition. In Lebach haben Rolf Lieser und Burkhard Claes die Zirkus-AG ins Leben gerufen. Beide hatten ein großes Vorbild und das ist kein Geringerer als Willi Himbert, der seinen Kleinkunstzirkus "Willi macht Heck-Meck" landesweit bekannt machte. "Das ist für uns der Vater der Zirkuskunst", sagten die beiden.

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