Motorsport Vier Jahreszeiten an einem Tag

Nürburgring · Manuel Lauck hatte beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring viel zu kämpfen, war aber am Ende zufrieden.

 Mit Licht und Schatten: Manuel Lauck glüht im Hyundai i30 über die Nordschleife.

Mit Licht und Schatten: Manuel Lauck glüht im Hyundai i30 über die Nordschleife.

Foto: Tim Upietz, Gruppe C/Hyundai/Gruppe C GmbH

Lange Zeit zum Erholen gab’s für Manuel Lauck nicht. Am Wochenende hatte er das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gefahren, war dabei sogar für zwei Teams gestartet, doch am Dienstag packte er schon wieder die Koffer. „Es geht nach Silverstone. Am Wochenende starten wir dort mit der Lamborghini Super Trofeo. Und davor testen wir noch einen Tag lang“, erzählt Lauck.

Über Mangel an Abwechslung konnte sich der Dörsdorfer auch am Wochenende nicht beschweren. „Ja, da war wirklich alles dabei. Quasi vier Jahreszeiten in 24 Stunden“, sagt er und schüttelt den Kopf. „Vor allem am Sonntagmorgen war es brutal. Der Nebel war so dicht, dass du die Hand nicht mehr vor den Augen gesehen hast. Teilweise wusstest du gar nicht mehr genau, wo du warst“, erzählt der Rennfahrer. „Zumal der Nebel gewandert ist: In einer Runde war ein Streckenabschnitt noch völlig frei, in der nächsten dann völlig zu.“

Der Nürburgring machte seinem Namen als „Grüne Hölle“ und „schwierigste Rennstrecke der Welt“ also wieder einmal alle Ehre. Viele Autos flogen ab – bis die Rennleitung ein Einsehen hatte und das Rennen gegen Mittag für rund zwei Stunden unterbrach. Lauck sah es mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Es war wirklich nicht mehr zu machen. Aber schade war es, weil wir zu dem Zeitpunkt rund 20 Sekunden pro Runde schneller waren als unsere Konkurrenten.“

Früh im Rennen hatte ein Trümmerteil ein Loch in den Ölkühler des Hyundai i30 gerissen, die Reparatur warf das Team zurück. Dann aber ging die Aufholjagd los. „Alles lief problemlos. Wir waren schon auf Position zwei – und es hätte noch zum Klassensieg reichen können. Durch die Unterbrechung ging das dann aber nicht mehr“, sagt Lauck. Am Ende sprang Rang zwei in der Klasse und Rang 35 im Gesamtklassement heraus – bei insgesamt 150 Startern. „Für den ersten Einsatz dieses Autos bei einem Langstrecken-Rennen war das wahrlich nicht schlecht“, findet Lauck, der sich am Steuer des 370 PS starken Werkswagens unter anderem mit Ex-Formel-1-Pilot Nicola Larini und Ex-DTM-Fahrer Peter Terting abwechselte.

Zudem startete der Dörsdorfer bei dem Langstrecken-Klassiker auf einem knapp 600 PS starken Lamborghini Huracan. „Da hatten wir leider mehr technische Probleme.“ Eine abgescherte Antriebswelle warf das Team bereits nach einer Stunde weit zurück. Am Ende stand Rang 77 zu Buche. „Im Qualifying haben wir mit einer sehr guten Leistung auf uns aufmerksam gemacht. Leider hatten wir das nötige Quäntchen Glück im Rennen nicht“, sagt Lauck.

Ähnlich erging es auch dem zweiten Starter aus dem Kreis Saarlouis. Thomas Leyherr aus Dillingen wurde in seinem BMW 235i ebenfalls von technischen Problemen eingebremst. Am Ende belegte er Rang 88. Für viel Aufsehen sorgte er dennoch: Der Chef der Firma „Holz und Dach“ trug einen Rennanzug in Form der traditionellen Zimmermannstracht.

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