Ungewöhnliche Hilfe: Kongolesen spenden für Flüchtlinge in Lebach
Lebach · "Wir haben nie ein Zeichen gesetzt, dass wir zusammenhalten. Jetzt wollen wir das tun", verkündete Superintendent Kambale Kilumbiro aus dem Kirchenkreis Goma. 1000 US-Dollar (870 Euro) sammelten Christen in den 54 Gemeinden im Kongo in den letzten Monaten. Damit wollen sie die Flüchtlinge im Saarland unterstützen. Das Geld kommt Frauen in der Landesaufnahmestelle für Flüchtlinge in Lebach zugute. Das Diakonische Werk an der Saar hat dort eine Beratungsstelle für Flüchtlingsfrauen eingerichtet. Neben Näh-, Strick- und Bastelkursen lernen die Frauen auch Deutsch. Oder sie finden Unterstützung bei Gesundheitsfragen und familiären Problemen.
Dieses Jahr feiert die Partnerschaft zwischen dem Kirchenkreis Goma und dem Evangelischen Kirchenkreis Saar-West ihr 30-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum nutzte die Delegation um Kilumbiro als Anlass für einen Besuch bei den Partnern. "Wir konnten in den vergangenen Jahren immer auf die Hilfe des Kirchenkreises zählen, egal ob bei uns Krieg herrschte oder unser Land von einer Naturkatastrophe getroffen wurde", sagte der afrikanische Superintendent. Jetzt sei es Zeit, etwas zurückzugeben. "Ich bin hoch erfreut und gleichzeitig tief beschämt", reagierte Christian Weyer, Superintendent des Kirchenkreises Saar-West, auf die Spende. Schließlich sei die Situation der Flüchtlinge in Deutschland mit der in Goma nicht zu vergleichen. Wie dramatisch die Lage in Goma ist, beschrieb Kilumbiro bei seinem Besuch in Lebach . Gewalt gegen Frauen , Massaker und bewaffnete Entführer stünden in Goma auf der Tagesordnung.