Start-Stipendiaten Stiftung sorgt für die Unterstützung

Lebach · Ein Beispiel für gelungene Integration ist die Syrerin Klair Asis. Gerade hat sie in Lebach ihr Abitur bestanden. Ein Ziel, das sie eisern verfolgt hat.

Klair Asis aus Lebach ist eine der neun Start-Stipendiaten aus dem Saarland, die jetzt ihr Abitur bestanden haben. Die 20-Jährige kam vor neun Jahren zusammen mit ihrer Familie aus Homs in Syrien nach Lebach. Die fünfköpfige Familie verließ ihr Heimatland wegen der politischen Lage. Zwei Jahre lang lebte Familie Asis in der Landeswohnsiedlung, bis sie in eine eigene Wohnung zog. Klair erinnert sich noch sehr gut, an ihre ersten Schultage in der Theeltalschule. „Es waren nur noch drei Monate bis zur Versetzung und ich wollte doch unbedingt in die sechste Klasse eingeschult werden.“

Klair kam in die Förderklasse und schaffte es wirklich, nach so kurzer Zeit sprachlich so fit zu sein, dass sie nach den großen Ferien in die sechste Klasse kam. Sie war fleißig und lernte schnell. „Ich habe auch viel Unterstützung und Hilfe durch die Lehrer erfahren.“ Auch in Lebach versuchte die Familie schnell Fuß zu fassen. Familie Asis sind Christen. Für Klair war es daher nicht ungewöhnlich, dass sie sich kirchlich engagierte. Sie wurde Messdienerin und ging zu den Maltesern. In dieser Vereinigung ist sie heute noch. Auch im Kirchenchor sang sie einige Zeit lang mit.

Nach dem mittleren Bildungsabschluss in der Theeltalschule wechselte sie zum BBZ, um dort am Oberstufengymnasium ihr Abitur zu machen. Da Klair gut in der Schule war, rieten ihr die Lehrer. sich um Stipendium zu bewerben. Die junge Frau bewarb sich bei der Start-Stiftung, die Zuwanderer finanziell und auch moralisch unterstützt. Wichtig seien der Stiftung nicht nur gute Noten, sondern auch soziales Engagement“, betont Klair. Für sie sei es selbstverständlich gewesen, 2015 bei der Auskunft der vielen Flüchtlinge in Lebach zu helfen.

Start-Stipendiaten erhalten monatlich einen kleinen finanziellen Obolus sowie einen Laptop und einen Drucker als Starthilfe. Die Frankfurter Start-Stiftung fördert seit 15 Jahren die Integration von jugendlichen Migranten und Zuwanderern mit einem Schülerstipendium. Zum Stipendienprogramm gehören auch Seminare und Workshops zur Vorbereitung auf die berufliche Entwicklung, zur Stärkung der Persönlichkeit, aber auch wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Themenseminare, heißt es in der Satzung der Stiftung. Die Jugendlichen haben ein starkes Netzwerk aufgebaut und können nun mit dem Abitur in der Tasche ihre nächsten Schritte gehen.

Der nächste Schritt bei Klair ist die Uni. Sie will Lehrerin für Englisch und Geschichte werden. Bewerben will sie sich in Saarbrücken und Trier. Ihre ein Jahr jüngere Schwester hat in diesem Jahr ebenfalls Abitur gemacht und zwar am Johannes-Kepler-Gymnasium. Die jüngste Schwester besucht die Klasse 9, ebenfalls am JKG. Die Verwandten von Familie Asis wohnen noch in Syrien. „Wir halten Kontakt nach Hause, so gut es geht.“ Anfangs sei es nicht so ganz einfach gewesen, erzählt Klair. Sie haben in Deutschland keine Verwandten. Vieles sei fremd gewesen, sei es der Umgang mit den Behörden, die vielen Vorgaben und auch die Gesetze. Klair war die einzige saarländische Start-Stipendiatin in diesem Jahr aus Syrien. Die übrigen kamen aus Griechenland, Armenien, dem Kosovo, der Türkei, Moldawien und Rumänien.

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