Sternsinger kommen auf Bestellung

Lebach · Viele kleine und größere Könige machten sich gestern in Lebach auf den Weg. Der strömende Regen hielt die jungen Menschen nicht davon ab, den Segen Gottes unter anderem ins Rathaus und in die Seniorenheime zu bringen.

 Das Lebacher Rathaus war erste Station. Bis Sonntag werden in Lebach die Sternsinger unterwegs sein. Foto: Thomas Seeber

Das Lebacher Rathaus war erste Station. Bis Sonntag werden in Lebach die Sternsinger unterwegs sein. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

20 * C + M + B * 16 - schnell waren diese Worte an die Rathaustür geklebt. Vor dem Lebacher Rathaus versammelte sich die Schar der Heiligen Drei Könige, insgesamt 22 Jungs und Mädchen, die in diesem Jahr die Segenswünsche in die Häuser der Stadt bringen wollen. Wie in den Jahren zuvor wurden sie von Bürgermeister Klauspeter Brill empfangen, der ihnen für ihren Einsatz dankte. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto: Segen bringen, Segen sein. Respekt für dich, für mich, für andere - in Bolivien und weltweit.

Neu ist in diesem Jahr in Lebach : Die Sternsinger kommen auf Bestellung. In den vergangenen Jahren konnten die Heiligen Drei Könige nicht mehr an alle Türen in der Stadt klopfen. Manche Straßen wurden überhaupt nicht besucht, weil sie am Rande liegen, betonten Pastor Hermann Zangerle und Oliver Buchholz, der für die Sternsingeraktion verantwortlich zeichnet. Mit dem neuen System wird sicher gestellt, dass die, die den Besuch der Könige wünschen, ihn auch erhalten, so die Organisatoren. Selbstverständlich gehen die Weisen aus dem Morgenland auch noch von Haus zu Haus, aber nur, wie es die Zeit und die Kapazität erlauben. Gestern waren sie in der Fußgängerzone, im Bahnhofsbereich und im Seniorenheim der Awo unterwegs. Im Seniorenheim wurden sie schon erwartet. Mit dem Lied "Die Heiligen Drei Könige mit ihrigem Stern" wünschten sie den Bewohnern ein frohes neues Jahr.

Thore (11) macht mit, weil es sein großer Bruder Matthias auch macht. "Es macht mir Spaß." Die zwölfjährige Soe ist bereits zum fünften Mal dabei. Sie ist Messdienerin und macht gerne mit, nicht nur weil es Süßes gibt. Doch darüber freuen sich alle, auch Lucy (10). Meist gehen Messdiener und Kommunionkinder mit. Sie werden über den Newsletter informiert.

Als die Sternsinger gestern loszogen, regnete es sprichwörtlich Bindfäden. Aber das störte die Kinder nicht. Sie hatten Regenschirme dabei, manche trugen Ponchos. Gabriele Abstein sorgt dafür, dass die Kleider immer in Ordnung sind.

Am Samstag werden die Gruppen auf jeden Fall zu den 170 Häusern, die ihren Besuch erwarten, aufbrechen. Auch ziehen sie durch die größeren Straßen der Stadt. Am Sonntag geht's zum Krankenhaus. Herr Buchholz, warum hat die Pfarrgemeinde diese Form der Bestellung gewählt?

Oliver Buchholz: In den vergangenen zwei, drei Jahren konnten wir nicht mehr alle Straßen bedienen. Viele bedauerten das. Auf unserer Tour haben wir aber immer wieder an Haustüren angeklopft, die gar keinen Besuch der Sternsinger wollten. Da kamen wir auf die Idee des Bestellsystems. Auch haben wir nicht mehr genug Kinder, die mitmachen wollen.

Wie war die Reaktion?

Buchholz: Bis jetzt gab es nur positive Reaktionen. Das ist für das Orgateam sehr beruhigend. Wir haben immer versucht, möglichst viele Häuser zu erreichen, aber irgendwann hatten die Kinder keine Lust mehr oder es wurde dunkel.

Haben Sie auch mal negative Erfahrungen gemacht?

Buchholz: Einmal. Vor Jahren hat jemand mal Etwas nach uns geworfen. Sicherlich, es ist nicht schön, wenn uns die Leute öffnen und dann die Tür schnell wieder zuknallen. Aber das kommt nicht so oft vor. Im Allgemeinen werden wir gut aufgenommen.

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