Sechs Lkw-Ladungen mit Kisten mussten umgeräumt werden

Lebach · Der Starkregen an Fastnachtsdienstag hat Kellerräume in der Landesaufnahmestelle überflutet. Dort waren Kleider für die Flüchtlinge gelagert. Jugendliche halfen vor Ort, die Keller wieder nutzbar zu machen. Erst vor vier Wochen waren die Kisten dorthin geräumt worden.

 Ralf Müller (li.) und die Jugendlichen räumen Kiste um Kiste aus dem überschwemmten Keller. Foto: Kiefer

Ralf Müller (li.) und die Jugendlichen räumen Kiste um Kiste aus dem überschwemmten Keller. Foto: Kiefer

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Zwei Tage lang arbeiteten 45 Jugendliche in der Landesaufnahmestelle in Lebach. Sie schleppten Kisten und Kartons aus den Kellerräumen des DRK-Gebäudes. Erst vor vier Wochen waren sechs Lkw-Ladungen an Kleidung, die in einem Lager der Firma Arop in Eppelborn gelagert waren, nach Lebach gebracht und dort einsortiert worden (wir berichteten).

Der Starkregen an Fastnachtsdienstag ließ die Keller volllaufen, erklärte Ralf Müller vom DRK. Innerhalb weniger Minuten standen die Räume fast einen halben Meter unter Wasser, an manchen Stellen noch mehr. Da die Wände neu gestrichen waren, sind die Schmutzränder besonders gut zu erkennen. Die Firma Meiser hatte für dort Regale gespendet und auch eingebaut. Die Kleider in den Kisten in den unteren Teilen der Regale sind unbrauchbar. Die restlichen, es sind immerhin mehrere Hundert, wurden in einem benachbarten Gebäude zwischengelagert.

Das übernahmen 45 Jugendliche aus ganz Deutschland, die derzeit einen Internationalen Freiwilligendienst (IJFD) beim DRK Landesverband in Frankreich absolvieren. Im Rahmen dieses Freiwilligendienstes finden auch immer Seminare statt. Diesmal in der Jugendherberge in Saarbrücken, erklärte Koordinatorin Anna-Maria Michael. Die jungen Menschen beschäftigten sich dort auch mit dem Syrienkrieg, der Lage in Afghanistan oder im Kosovo und auch mit der Flüchtlingssituation in Lebach. Spontan erklärten sie sich bereit, ihr Seminar in die Praxis umzusetzen. An zwei Tagen schleppten sie viele, viele Kiste aus dem Keller. Die 45 haben alle im vergangenen Jahr Abitur gemacht und sich beim Roten Kreuz um ein soziales Jahr beworben.

Henrike (19) kommt aus Hannover. Sie will später Psychologie studieren. Sie arbeitet in einem Krankenhaus, auf halber Strecke nach Metz. Ihre Sprachkenntnisse konnte sie bereits gut verbessern. Sie kann jedem nur solch ein soziales Jahr empfehlen, denn die Arbeitswelt unterscheide sich doch sehr vom Schulalltag. Dem stimmte auch Hannah (18) zu. Die junge Frau aus Krefeld arbeitet am Goethe-Institut in Lille. Dort kümmert sie sich um Facebook, Homepage und bewirbt Veranstaltungen. Aus Neumünster kommt Sarah. Die 19-Jährige wollte mit Behinderten zusammenarbeiten. Ihr Einsatzgebiet ist nun die Arche in der Nähe von Paris, eine Behinderteneinrichtung.

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