Schwenk schockt ihren Ex-Verein

Lebach · In der Regionalliga hatten die Fußballerinnen des SV Dirmingen zweimal gegen den 1. FC Riegelsberg gewonnen. Im Finale des Saarlandpokals drehte Riegelsberg den Spieß um. Mit einem 2:1-Sieg holte sich der FCR in Lebach zum zweiten Mal den Titel. Frau des Tages war ausgerechnet eine Ex-Dirmingerin.

Nach einem umkämpften Finale durften Tanja Schwenk und die Fußballerinnen des 1. FC Riegelsberg mit der strahlenden Sonne im Stadion des FV Lebach um die Wette lachen. Durch ein 2:1 (1:0) über Regionalliga-Rivale SV Dirmingen sicherten sich die Regionalliga-Frauen an Christi Himmelfahrt zum zweiten Mal nach 2014 den Sieg im Saarlandpokal. Die 35-Jährige avancierte dabei vor 453 Zuschauern zur Heldin. In der 78. Minute schaltete Schwenk gedankenschnell, luchste Dirmingens Julia Schwinn, die zu zögerlich agierte, im Strafraum den Ball ab. Sie legte ihn aus der Drehung heraus zum 2:1 ins linke untere Eck. Ausgerechnet Schwenk, die in der Vorsaison noch in Dirmingen gespielt hatte, brachte den Titelverteidiger und siebenfachen Pokalsieger zu Fall.

Während die Ex-Kolleginnen gefrustet vom Feld schlichen, feierten die Riegelsbergerinnen mit Freudentänzen sowie Gesängen den Pokalcoup und stemmten um 15.59 Uhr den Silberpokal in die Höhe. "Ganz große Klasse. Ich bin richtig stolz auf die Mädels. Aufgrund der zweiten Hälfte war es ein verdienter Sieg", freute sich der scheidende FCR-Trainer Josef Galliano.

Dirmingens Marion Zapp muss dagegen ohne Titel ihren Abschied geben. Unter den Augen von Nachfolgerin Claudia Fetzer geriet ihre Elf früh durch einen Freistoß von Nathalie Quinten, der an Freund und Feind vorbei im Netz landete, in Rückstand (17.). Nach der Pause kam Dirmingen durch ein ähnlich kurioses Tor zurück. Einen Freistoß von Svenja Lambert konnte FCR-Torwart Saskia Dingert nicht kontrollieren, Anna Röhrig schob mühelos zum 1:1 ein (46.). Direkt danach hatte Sarah Schinkel sogar die Wende auf dem Kopf, scheiterte aber an Dingert.

Dirminger Drangphase nur kurz

Doch die Dirminger Drangphase hielt nicht lange. "Wir haben ein tolles Spiel gemacht, vor allem in der ersten Halbzeit. Nach dem 1:1 haben wir uns leider zu sehr zurückgezogen", sagte Zapp und meinte: "Es ging nicht um einen schönen Abschied für mich, sondern um die Mädchen. Es war eine packende Partie, in der wir vielleicht auch ein bisschen Pech hatten. Aber Gratulation an Riegelsberg, aufgrund der zweiten Halbzeit haben sie es verdient."

Nachdem Sabrina Meyer zunächst drei Großchancen zur erneuten FCR-Führung vergeben hatte, versetzte Schwenk ihrem Ex-Club den K.o.: "Mir fällt ein Stein vom Herzen", sagte die Finalheldin. "Das Spiel stand total auf der Kippe. Vor dem Tor habe ich an das gedacht, was wir uns vorgenommen hatten: Rennen, nachsetzen, kämpfen bis zum Umfallen. Ich freue mich einfach, auch weil wir es in der Liga nicht leicht hatten."

Für ihre früheren Kolleginnen zeigte Schwenk wenig Mitleid: "Nein, das tut mir nicht leid. Mein Verein heißt jetzt FC Riegelsberg. Ich fühle mich sehr wohl dort."

Dirmingens Svenja Lambert meinte: "Wir hatten selbst genug Chancen, bekommen auf der anderen Seite zwei saudumme Tore. Da läufst du dann wieder hinterher. Wir sind natürlich sehr enttäuscht."

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