Schicksale von Bürgern in Wort und Bild

Lebach · Vor 100 Jahren begann in Europa der Erste Weltkrieg. Er hat überall Spuren hinterlassen. Auch in dem kleinen Ort Jabach bei Lebach. Dieter Heim ist beim Zusammentragen der Chronik des Ortes auf Eintragungen in Hausbüchern gestoßen. Dort sind Schicksale Jabacher Bürger niedergeschrieben.

Der Erste Weltkrieg hat überall im Land seine Spuren hinterlassen. Auch der kleine Ort Jabach bei Lebach blieb nicht verschont. Ausgehend von dem Attentat auf den österreichischen Thronfolger, Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajevo, hat sich ein Krieg entwickelt von bis dahin noch nie gekanntem Ausmaß. Vor allen Dingen zwischen Frankreich und Deutschland tobte lange Zeit ein mörderischer Stellungskrieg.

Beim Zusammentragen einer Chronik von Jabach hat der Heimatkundler Dieter Heim aus den so genannten Hausbüchern einiges über das Schicksal von Gefallenen des Ersten Weltkrieges erfahren und diese nun selbst niedergeschrieben.

Am 3. August 1914 erfolgte die deutsche Kriegserklärung an Frankreich. Besonders tragisch war das Schicksal des Jabachers Johann Bauer, dem Großvater der heutigen "Hiwwlerdynastie", schreibt Heim. Er wurde als einer der ersten als Wehrmann eingezogen, und nach einem Monat fiel er am 6. September 1914 bei Pont-à-Mousson. Sein Bruder Peter Bauer hat in seinem "Hausbuch" folgende Notiz gemacht: "Johann Bauer aus Jabach ist den Heldentod gestorben am 6. September 1914 im Gefecht bei Pont-à-Mousson, wo er auch begraben liegt. Er ruhe in Frieden. Peter Bauer".

Urkunde für Hinterbliebene

Johann Bauer, geboren am 10. Januar 1882, hatte am 7. Februar 1914 Katharina Riehm aus Eiweiler geheiratet, ein halbes Jahr nach der Hochzeit war sein Leben bereits beendet. Sein Sohn Johann Bauer ist am 26. Januar 1915 auf die Welt gekommen, er hat nie seinen Vater kennen gelernt. Kurz nach der Jahrhundertwende hat er ein Haus gebaut, das heute noch, wenig verändert, in Jabach steht und von seinen Enkeln bewohnt wird.

Johann Bauer stammt aus dem Haus "Marians", er hatte mehrere Geschwister, darunter Jakob Bauer, der Großvater von Paul Bauer (Marians). Wie es zur damaligen Zeit üblich war, wurde den Hinterbliebenen eine Urkunde übergeben:

Der Text lautet: "Zum Gedächtnis des Landwehrmannes Johann Bauer des 7. Kompanie Reserve-Infanterie-Regimentes No 67. Er starb fürs Vaterland am 6. September 1914 Wilhelm R".

In den Notizen seines Bruders in dessen "Hausbuch" finden sich noch folgende Namen von Jabacher Gefallenen im Ersten Weltkrieg 1914 bis 1918: Peter Riehm-Ney, Michel Schmidt, außerdem ein Ziegler ohne Vorname, "ein junger Mann aus der Eifel, der in Jabach Knecht war, dann aber auf der Eisenbahn beschäftigt war und schon viele Jahre in Jabach wohnte" sowie "ein Sohn des Jabacher Hirten namens Ewen aus Hüttersdorf".

Sechs junge Männer starben

Aus dem kleinen Ort Jabach haben demnach allein sechs junge Männer ihr Leben in diesem Krieg lassen müssen.

Im "Hausbuch" des anderen Bruders Jakob findet sich folgender Text: "Mein Bruder Johann Bauer starb den Tod fürs Vaterland am 6. September 1914. Bei Pont a Mossam (Pont-à-Mousson). Vielleicht war ihm mit dem frühen Tod das Schicksal gnädig und hat ihm das unmenschliche Gemetzel im Stellungskrieg in Nordfrankreich erspart."

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HintergrundDieter Heim hat auch die Personalien zu den Gefallenen erstellt: Peter Riehm-Ney: *1.10.1887 + 25.5.1915 im Reservelazarett in Nürnberg (Kopfschuss),Eltern Peter Riehm und Maria Ney (Neu) aus Falscheid. Enkel von Peter Riehm, der von Dirmingen nach Jabach gezogen ist um etwa 1842. Mathias Ziegler, Bergmann, Gefreiter *1.3.1891 + 29.4.1916 bei Verdun gefallen, 25 Jahre verh.??, Sohn von Johann Ziegler und Katharina Kallenborn, 6. von 8 Kindern.Andreas Ewen, Rottenarbeiter, Musketier, *1894? + 8.9.1915 Argonner Wald. kü

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