Nach mehrjähriger Umbauphase Neues Ökozentrum des BUND in Lebach offiziell eingeweiht

Lebach · In Lebach soll ein neues Zentrum für Umweltschutz entstehen. Der BUND hat deshalb das „Haus Eckert“ in Lebach-Jabach jetzt offiziell eingeweiht. Doch die Arbeiten in dem 200 Jahre alten Bauernhaus sind noch lange nicht abgeschlossen.

Soll künftig als neue Zweigstelle des BUND Saar dienen: Das 200 Jahre alte "Haus Eckert" in Lebach-Jabach wird derzeit zu einem Ökozentrum umgebaut.

Soll künftig als neue Zweigstelle des BUND Saar dienen: Das 200 Jahre alte "Haus Eckert" in Lebach-Jabach wird derzeit zu einem Ökozentrum umgebaut.

Foto: Tom Peterson

Vier Jahre intensive Arbeit liegen hinter den Mitgliedern des saarländischen Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND). Jetzt ist der Umweltverband seinem aktuellen Großprojekt einen deutlichen Schritt näher gekommen.

200 Jahre altes Bauernhaus soll zum Ökozentrum werden

Passend zu seinem diesjährigen Sommerfest anlässlich seines 51-jährigen Bestehens konnte der BUND Saar den ersten Teil seines geplanten Ökozentrums in Lebach-Jabach jetzt offiziell einweihen. Entstehen soll dies im ehemaligen „Haus Eckert“, einem 200 Jahre alten Bauernhaus, welches dem Umweltverband von den ehemaligen Besitzern vor mehreren Jahren als Spende übergeben wurde.

„Wir sind stolz, unseren Zeitplan trotz widriger Umstände, wie Materialknappheit während des Umbaus des Hauses einhalten zu können. Nun kann das Zentrum bald die Arbeit aufnehmen“, erklärte Christoph Hassel, Vorsitzender des BUND Saar, im Vorfeld zur Einweihung. Doch nicht nur wegen der Auswirkungen durch die Coronapandemie waren die Arbeiten im „Haus Eckert“ alles andere als einfach.

So sei das alte Bauernhaus sowohl „von außen als innen denkmalgeschützt“, wie das BUND-Mitglied Steffen Potel bei einem Rundgang mit unserer Zeitung schildert. Besonders im Obergeschoss steht der Umweltverband noch vor einigen Herausforderungen. So musste hier beispielsweise das Dach komplett erneuert werden, nachdem bei einer Begutachtung im Dachgebälk Nagelfäule festgestellt worden war.

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Nach langer Bauphase: Lebachs neue Fußgängerzone offiziell eingeweiht

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Foto: Tom Peterson

BUND-Bundesvorsitzender: Zentrum für Ökologie und Nachhaltigkeit „im Moment so wichtig wie nie zuvor“

Und auch für das geplante Wasserlabor im Erdgeschoss braucht man derzeit noch eine gute Vorstellungskraft. Fertig sind hingegen die Arbeiten für zwei Büros, einen kleinen Arbeitsraum und den großen Seminarraum im ehemaligen Schweinestall des Hauses.

Dort schilderte der BUND-Landesvorsitzende Hassel während der feierlichen Teileinweihung dann auch, dass man bereits 2018, als der BUND das „Haus Eckert“ als Schenkung angeboten bekommen hatte, die „Vision eines Zentrums für Ökologie, Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ gehabt habe, „in dem Menschen, Verbände, Vereine, Initiativen zusammen kommen und arbeiten können“.

Gerade vor dem Hintergrund der Klimakrise und der deswegen notwendigen „sozial-ökologische Transformation“ sei es „wichtig solche Zentren zu haben, wo kreatives in der Arbeit entstehen kann“. Auch der Bundesvorsitzende des BUND, Olaf Bandt, erklärte, dass ein Ökozentrum wie in Lebach „im Moment so wichtig wie nie zuvor“ sei.

Saar-Imker wollen Geschäftsstelle nach Lebach-Jabach verlegen

Das Interesse an einem solchen zentralen Ökozentrum im Saarland – welches laut dem BUND als „Kristallisationspunkt für Menschen und Initiativen“ dienen soll, „die sich für die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen einsetzen“ – scheint bereits groß zu sein. So hat nicht nur der Landesverband der Saar-Imker in einer gemeinsamen Absichtserklärung mit dem BUND die Verlegung seiner Geschäftsstelle von Saarbrücken in das neue Zentrum vereinbart.

Auch das Klimaschutznetzwerk des Landkreises Saarlouis, die Lebacher VHS, das Netzwerk Entwicklungspolitik sowie die saarländische Artenkenner-Akademie haben laut Hassel reges Interesse an dem Ökozentrum angemeldet.

Umweltministerin Berg betont Wichtigkeit von Umweltbildung

Zu einem der frühen Unterstützer des BUND-Projektes, in das laut Hassel insgesamt mehr als eine Million Euro investiert werden, gehört auch das saarländische Umweltministerium und dessen damaliger Hauschef, der jetzige Innenminister Reinhold Jost. „Ich war von Anfang an begeistert von der Idee und bin noch begeisterter, was daraus geworden ist“, erklärte der SPD-Politiker während der Einweihung.

Kurz zuvor hatte Josts Amtsnachfolgerin Petra Berg in ihren Grußworten ebenfalls signalisiert, dass sie das Vorhaben des BUND weiterhin unterstützen wolle. Mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen sei es „in Zukunft noch mehr denn je notwendig, das Verständnis für Umweltschutz in der Bevölkerung zu wecken und die Bildung in diesem Bereich voranzutreiben“, erklärte die amtierende Umweltministerin, die sich „fasziniert“ vom neuen Ökozentrum zeigte.

Und auch der ehemalige Besitzer des Hauses, Michael Eckert, hofft, dass das alte Haus seiner Familie genau 200 Jahre nach seiner Entstehung „dauerhaft für einen klaren und entschiedenen Natur- und Umweltschutz stehen könnte“.

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