Bürgermeisterwahl Lebach Gute Ausstattung für Kitas und Schulen
Lebach · Fünf Bewerber um das Amt des Bürgermeisters in Lebach präsentierten ihre Vorstellungen über 350 interessierten Zuhörern.
Mit „Containerumschlagplatz Lebach“ hatte Moderator Mathias Winters gleich das Eis gebrochen. Die Raumnot an zwei Grundschulstandorten gehörte zu den Hauptthemen der Podiumsdiskussion zur Bürgermeisterwahl in Lebach. Die Grundschul-Standorte Lebach und Landsweiler platzen aus allen Nähten, Container müssen aufgestellt werden.
Amtsinhaber Klauspeter Brill konnte dem nur zustimmen. Es gelte, die Standorte und die Nachmittagsbetreuung auf Vordermann zu bringen, eine entsprechende Machbarkeitsstudie ist in Auftrag gegeben worden. „Das Geld für die Studie hätte man sich sparen können“, darauf verwies Einzelbewerberin Sabrina Anzalone. Es gäbe in Lebach so viele Leerstände, die man nützen könne.
Die Studie ist wichtig, meinten die übrigen Bewerber. Für Klaus-Dieter Uhrhan (GUD) kommt sie nur zu spät. Die Mittel, sprich das Geld, hätten schon viel früher eingesetzt werden müssen. Am Schulstandort Steinbach laufe es jetzt gut, betonte der Steinbacher Ortsvorsteher Wilbois, der für die SPD antritt. Die Lösung mit Thalexweiler sei eine gute gewesen. In Thalexweiler ist ab dem kommenden Schuljahr die Nachmittagsbetreuung untergebracht. Der Standort Lebach könnte seiner Meinung nach ein Bildungscampus werden, in Landsweiler muss an- oder umgebaut werden. Die Missstände in Landsweiler sind seit Jahren bekannt, betonte CDU-Kandidat Maik Müller. „Das Konzept hätten wir früher haben und die Gelder abrufen können.“ Schule und Kindergarten gehörten zusammen, allein schon wegen der Kooperation im letzten Kindergartenjahr.
Stark machen will sich Anzalone für die Erweiterung und den Ausbau des Betreuungsangebotes. 20 Prozent der Erziehungsberechtigten seien Alleinerziehende. Deshalb müsse auch das Ferienangebot ausgebaut werden. Auch die Gebühren sind zu hoch, meinte Wilbois. Lebach ist eine Haushaltssanierungskommune, da sei es schwer, die Gebühren zu senken, zumal der Elternbeitrag noch weit unter 25 Prozent läge, gab Brill zu bedenken. Müller hätte zwar auch lieber geringere Beiträge, aber eine gut ausgestattete Kita, auch personell, sei ihm wichtiger.
Die Bestattungsform hat sich nicht nur in Lebach verändert. Alle waren sich einig, dass nicht überall alle Formen der Bestattung und die Leichenhallen erhalten bleiben können. Doch es müsse dabei mehr Bürgerbeteiligung geben und den Ortsräten Gehör geschenkt werden.
Mobile oder stationäre Blitzer? Ein Erregethema. Bernd Schmitt und Hans Schmitz aus Niedersaubach klagten über hohen Durchgangsverkehr und zu schnelles Fahren in ihrem Stadtteil, ebenso Elmar Klein aus Falscheid. Blitzer könnten helfen, aber auch Aufpflasterungen. Doch auch das sei keine Patentlösung, waren sich die Kandidaten einig. Brill will sich für mehr Verkehrsüberwachung stark machen. Eduard Hell aus Thalexweiler klagte über die Gehwegeausbaubeitragssatzung. Und Erwin Kreuz aus Steinbach wollte wissen, ob diese jetzt auch in der Försterstraße fällig werde. Hierbei wartet Wilbois auf Signale vom Land. Alle müssten seiner Meinung nach die Umlage zahlen. Christian Schmitt wollte mehr über die Radwege wissen. Peter Biegelmeier sprach die Fünf auf ihr Gesamtkonzept an, wie sie Lebach vorwärtsbringen wollen.
Dazu passte das Thema Sanierung Innenstadt. Die geht Anzalone viel zu langsam voran. Sie möchte mehr Platz zum Parken in der City - und diese auch befahrbar machen. Auch gäbe es zu wenige Sitzgelegenheiten. Für Müller ist die Anbindung der Bitscher Platzes an die Fußgängerzone wichtig. Uhrhan glaubt nicht, dass Geschäfte die Leerstände wieder füllen werden. Er will sich stark machen für altersgerechte Wohnungen.
Das Gewerbegebiet bei Thalexweiler, Richtung Sotzweiler, sollte vermarktet werden. Da waren sich Uhrhan, Wilbois und Müller einig. Auch kleinere Betriebe könnten sich dort ansiedeln, es müsse nicht immer alles nach Lebach. Bei mehr Gewerbeansiedlungen seien selbstverständlich auch die Einnahmen höher, was dem städtischen Haushalt sehr zugute käme. Lebach, betonte Brill, sei dank der derzeit guten wirtschaftlichen Lage finanziell etwas besser gestellt, aber wenn sich die Wirtschaftslage ändere, könne sich dies schnell ändern, gab Uhrhan zu bedenken. Wilbois hofft auf den Saarland-Pakt, damit die Kassenkredite auf die Hälfte reduziert werden. Die Stadtteile sollen in ein Sanierungskonzept aufgenommen werden, damit sich das Ortsbild verbessere.
Alle Kandidaten sprachen von einem fairen Wahlkampf und guten Gesprächen bei den Hausbesuchen. Keiner wollte sein Ergebnis tippen, eine Stichwahl erwarten sie aber alle fünf.