Originalbeschläge zieren das neue Portal

Lebach · Ein Überraschungsfund verschafft der Lebacher Pfarrkirche neue Türen. Heute feierliche Einweihung.

 Das erneuerte Portal der Lebacher Pfarrkirche kurz vor seiner Fertigstellung am Freitagabend. Foto: Dieter Lorig

Das erneuerte Portal der Lebacher Pfarrkirche kurz vor seiner Fertigstellung am Freitagabend. Foto: Dieter Lorig

Foto: Dieter Lorig

Seit vergangenem Herbst wurde die Lebacher Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit und St. Marien durch eine Nottür verschlossen. Die alte war in einem mehr als schlechten Zustand. Pünktlich zum Pfingstfest kann nun das neue Portal eingeweiht werden. Das Besondere an diesem Portal, erklärt Pastor Hermann Zangerle, ist, dass die Beschläge des ersten Kirchenportals und die bleiverglasten Ornamentfenster noch verwendet werden konnten. Die Lebacher Pfarrkirche wurde 1883 eingeweiht. Das neue Portal lehnt sich stark an das ursprüngliche, also historische Eingangsportal aus der Erbauerzeit an.

Ein Glücksfall, dass vor zwei Jahren im Keller des ehemaligen Schwesternhauses in der Pfarrgasse alte Türen gefunden wurden. Sie stammten aus der Bauzeit der Kirche. Außerdem war das Ornamentfenster aus dem oberen Bereich des Portals unversehrt erhalten. Das Fenster bildete ursprünglich den Abschluss der Eingangstür. An diesen Ort kehrte es nun zurück. Die wiederentdeckten Türen aber stammten nicht vom Haupteingang, sondern vom früheren Emporenaufgang und konnten aufgrund ihres Zustandes und der Größe nicht verwendet werden.

Die geschmiedeten Originalbeschläge stattdessen wurden aufgearbeitet und zieren nun die neue Eingangstür. Die Beschläge stammen aus der Werkstatt des Kunstschmiedes Josef Leutheuser.

Als Handwerksgeselle auf der Walz war er auch im Elsass, das damals zu Deutschland gehörte. Dort besuchte er die bei Schlettstadt gelegene Hohkönigsburg, die dem deutschen Kaiser Wilhelm II. gehörte, schreibt Egon Gross aus Lebach in einem Bericht des Historischen Kalenders. Leutheuser besaß später das Hotel und die Gaststätte Zum Löwen, Ecke Markt-/Mottener Straße in Lebach. In seiner Werkstatt fertigte er handgeschmiedete Opferstöcke an, schmiedete naturgetreue Rosen mit Blattwerk in Kupfer und Schirmhalter für Petroleumlampen, um nur einige seiner Werke aufzuzeigen, wie Gross berichtet.

Und diese Beschläge des Kunstschmiedes Josef Leutheuser zieren nun erneut das Portal der Lebacher Pfarrkirche. Ein Handlauf, um sicher die Treppenstufen gehen zu können, wird noch installiert werden und gehört ebenfalls zur Baumaßnahme.

Die gesamte Maßnahme wurde betreut von Architekt Siegbert Barth aus Waldhölzbach, ausführende Firmen am Portal waren die Kunstschmiede Jenal aus Schmelz und die Schreinerei Mascioni aus Marpingen.

Die Kosten des neuen Eingangsportals belaufen sich auf ungefähr 35 000 Euro. Davon trägt das Bistum Trier 60 Prozent, der Rest muss von der Lebacher Kirchengemeinde aufgebracht werden.

Das Eingangsportal wird zu Beginn der Vorabendmesse zum Pfingstfest am Samstag, 3. Juni, 17.30 Uhr, eingesegnet.

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