Nach fast 60 Jahren Aus für Lebacher Frauenfaasend
Lebach · Die Lebacher Frauenfaasend wird es in dieser Form zum letzten Mal geben. Nachwuchssorgen und auch gestiegene Kosten sind dabei ausschlaggebend. Dennoch hofft der „Motor“ dieser Veranstaltungen, dass es weitergeht, mit neuen Ideen und neuen Leuten.
Das Kräbelchen-Sexett oder die Waschfrauen haben in vielen Jahren immer wieder Probleme, Kuriositäten oder einfach nur Geschichten aus dem Leben in musikalischer Form auf die Bühne gebracht. In diesem Jahr könnten sie über ihre eigene Beerdigung berichten. Ob sie es tun? Wer weiß. Nach fast 60 Jahren geht die Ära Frauenfaasend in Lebach zu Ende. "Wir sind nur 20 Frauen und ein Mann, wir schaffen das nicht mehr", merkt Hiltrud Thewes an. Sie ist seit 35 Jahren dabei, davon laufen seit 15 Jahren bei ihr und mittlerweile ihren Töchtern die Drähte zusammen. "Uns fehlt der Nachwuchs." Auch seien die Kosten enorm gestiegen. Allein für die Technik müssen ein paar tausend Euro hingelegt werden. Es werde auch immer schwieriger, für die drei Tage ausreichend Personal für hinter der Bühne und im Saal zu finden.
Um solch ein vierstündiges Programm auf die Beine zu stellen, daran arbeitet das Faasend-Team ein ganzes Jahr. "Direkt nach der Faasend hat man die besten Ideen", merkt Thewes an. Das Motto muss gesucht werden, denn schließlich müssen Lieder und Tänze, Kostüme und auch teilweise die Vorträge darauf abgestimmt werden. "Das braucht viel Zeit." Seit 15 Jahren malt auch Leo Raber das Bühnenbild. Solch ein großes Gemälde entstehe auch nicht in ein paar Tagen.
Angefangen hat alles in der Nähstube im alten Pfarrsaal. Hedi Roth hatte bei diesen Treffen die Idee, einen bunten Abend an Fastnacht zu organisieren. Mit einer Gruppe von ein paar Frauen ging's los. 1991 übernahm Helga Kron diese Aufgabe. Sie hatte schon zuvor die Tanzgruppe Kronjuwelen gegründet, die bis heute, wenn auch in anderer Besetzung, zum festen Bestandteil der Abende gehört.
Hiltrud Thewes war anfangs sowohl in der Tanz- als auch in der Theatergruppe. Sie ist, wie sie selbst sagt, "mit Leib und Seele dabei". Alle möglichen Themen habe sie im Laufe der Jahre "abgearbeitet", wie auch das Thema Mücke. "Über diese Meck habe ich zehn Minuten alles Mögliche erzählt." Und sie hatte die Lacher stets auf ihrer Seite. Das Reimen und Dichten falle ihr leicht. Seit ein paar Jahren ist auch ein Mann bei der Frauenfaasend mit von der Partie. Seppel Betzholz leitet als Moderator die Sitzungen, geht aber auch selbst in die Bütt.
Ihre Abschluss-Frauenfaasend haben sie überschrieben mit "Finale in Lebach wie es singt und lacht! Eine Revue aus einem halben Jahrhundert Frauenfaasenacht!"