Stefan-Morsch-Stiftung Mit Stammzellen Leben gerettet

Lebach · Benefizlauf und Typisierungsaktion für Leukämie- und Tumorkranke in der Fußgängerzone.

 Werben für den Benefizlauf  zugunsten der Stefan-Morsch-Stiftung (von links): Roman Werth (Stadt Lebach), Otto Penkhues (LFT Theeltal), Petra Ferdinand-Storb (Awo), Thomas Bauer (Stammzellenspender), Annika Zimmer (Stefan-Morsch-Stiftung) und Bürgermeister Klauspeter Brill.

Werben für den Benefizlauf  zugunsten der Stefan-Morsch-Stiftung (von links): Roman Werth (Stadt Lebach), Otto Penkhues (LFT Theeltal), Petra Ferdinand-Storb (Awo), Thomas Bauer (Stammzellenspender), Annika Zimmer (Stefan-Morsch-Stiftung) und Bürgermeister Klauspeter Brill.

Foto: Toni Bartz

Sportlich aktiv sein, Kultur genießen und noch etwas für den guten Zweck tun - so ist der erste Benefizlauf in Lebach für Leukämie- und Tumorkranke überschrieben. Am Freitag, 3. August, ab 18 Uhr, verwandeln sich die Fußgängerzone und Teile der Marktstraße in eine Laufstrecke (siehe Bericht). Der Erlös aus dieser Veranstaltung fließt zu 100 Prozent in die Stefan-Morsch-Stiftung. Annika Zimmer erklärt als deren Vertreter die Arbeit der Stiftung, die vor 32 Jahren gegründet wurde. Vielen Leukämie- und Tumorkranken konnte bisher geholfen werden. „Doch wir brauchen starke Partner.“ Solche Partner wollen die Awo, die Lauf- und Triathlonfreunde Theeltal (LTF) und die Stadt Lebach sein.

Die Typisierung für junge, gesunde Erwachsene von 18 bis 40 Jahren wird kostenlos angeboten. Jeder kann sich durch eine Speichelprobe in die Datei aufnehmen lassen. Die Kosten von 40 Euro, die für die Typisierung anfallen, trägt die Stiftung. Daher sind Spenden immer willkommen. An dem Freitag steht vor der Buchhandlung Anne Treib ein Bus für die Typisierung bereit.

Aus eigener Erfahrung konnte Schreinermeister Thomas Bauer aus Lebach über diese Aktion berichten. Der junge Mann hatte sich vor Jahren anlässlich der Erkrankung eines Feuerwehrkameraden typisieren lassen. Anfang 2017 hat ihn ein Mitarbeiter der Stiftung angerufen, ob er noch als Spender bereitstehe, erzählt der 38-Jährige. Beim Hausarzt musste er erst einmal eine Blutprobe abgeben. Dann ging’s zu einem Vorgespräch nach Birkenfeld, dem Sitz der Stiftung. Vor allem lobt der zweifache Vater die umfangreiche Aufklärungsarbeit. Sehr einfühlsam und ausführlich habe die Ärztin ihm und seiner Frau erklärt, was in seinem Körper ablaufe, aber auch in dem des späteren Stammzellenempfängers. Um Ostern begann Bauer dann mit der sogenannten Mobilisierung. Er musste sich ein paar Tage lang einen Botenstoff spritzen, der die Stammzellen aus dem Knochenmark ins Blut übergehen lässt, und sich ruhig halten. Bauer erzählt dies, als ob solch ein Schritt das Normalste auf der Welt sei. „Die angenehmste Form der Organspende“, meint er. Einer Frau in Polen konnte dank der Stammzellen geholfen werden. Bauer wollte aber keinen Kontakt zu dieser aufnehmen. Er habe dies gern getan und will keinen Dank. Die Blutentnahme sei völlig problemlos gelaufen. Anschließend sind sie noch zum Essen gegangen. Vor und nach der Stammzellenentnahme konnte er Tag und Nacht seine Koordinatorin anrufen. „Das gab mir eine große Sicherheit.“

Die Arbeiterwohlfahrt wird an dem Tag nicht nur im Team mitlaufen, sondern auch die Versorgung mit Getränken übernehmen. In dem Lebacher Haus hatte vor zwei Jahren ebenfalls eine Typisierungsaktion für die kleine Lena stattgefunden. 10 000 Euro kamen damals zusammen, erklärte Petra Ferdinand-Storb von der Awo. An diesen großartigen Erfolg will man anknüpfen.

Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland 11 000 Menschen an Leukämie. Wenn Chemo oder Bestrahlung nicht helfen, ist eine Stammzellentransplantation die letzte Chance. 32 Millionen Menschen sind weltweit in den Spendendateien der Stefan-Morsch-Stiftung registriert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort