Lebach Das Feuer bei der Feier war nur geübt

Lebach · Die Malteser Lebach haben mit vielen Freunden und Gästen und anderen Malteser-Gliederungen ihre Eigenständigkeit gefeiert.

 Ein feierlicher Gottesdienst, wie hier in der Lebacher Pfarrkirche, darf bei einer Gründung nicht fehlen.

Ein feierlicher Gottesdienst, wie hier in der Lebacher Pfarrkirche, darf bei einer Gründung nicht fehlen.

Foto: Helmut Fercho

Die neuen Lebacher Malteser haben in der Theelstadt ihre Eigenständigkeit mit einer Feier in der Pfarrgasse besiegelt. Dazu begrüßten sie viele befreundete Gruppen und Gästen gefeiert. Die Feier begann mit einem festlichen Gottesdienst in der Lebacher Pfarrkirche, gehalten vom Lebacher Stadtseelsorger Pfarrer Hermann Zangerle, Diözesanjugendpfarrer Christian Koßmann und anderen befreundeten Seelsorgerinnen und Seelsorgern. Musikalisch hat der Malteser-Chor den Gottesdienst mitgestaltet. Das Ensemble hat mit Sängerinnen und Sängern der Malteser Saarlouis und Lebach längst Tradition.

Dann der Schock nach der Messe: starke Rauchentwicklung in der Sakristei. Feuerwehr und Rettungskräfte müssen her . . . Keine Sorge: Das geschah nur zu Übungszwecken oder besser gesagt: zu Schauübungszwecken. Personenrettung, Brandbekämpfung und Versorgung der Geschädigten standen im Mittelpunkt der etwa einstündigen Übung in der Pfarrgasse, die vor Ort kommentiert und erklärt wurde.

Bilder aus der Sakristei lieferte parallel ein Livestream, sodass die Gäste am Geschehen teilnehmen konnten. Bei dieser Übung zeigten Feuerwehr, DRK und die Malteser Lebach ihr Können im Bereich Katastrophen- und Bevölkerungsschutz.

Danach durfte dann wieder ungestört gefeiert werden. Den Festakt  eröffnete der neue Stadtbeauftragten der Lebacher Malteser, Oliver Buchholz. „,Das hann mir immer schon so gemacht‘, gibt’s bei uns nicht“, berichtete er in seiner Begrüßung. Und das sei auch gut so, und zeige, wie jung, aktiv und kreativ die neue Malteser-Gliederung, die es als Jugendgruppe schon seit 1999 gibt, ist.

Der Schirmherr, Innenminister Reinhold Jost, gratulierte den neuen Verantwortungsträgern und zeigte sich hocherfreut darüber, dass Ehrenamt im Saarland nicht nur zurückgehe, sondern, dass sich auch gut funktionierende neue Gruppen bildeten. Er sicherte den Maltesern seine Unterstützung zu, etwa wenn es um die aktuelle Suche nach einer geeigneten Unterkunft in Lebach gehe.

Auch der Kreisbeauftragte und Stadtbeauftragte von Saarlouis, Christian Wirth, aus dessen Obhut heraus die neue Organisation entstand, bescheinigte ihr einen guten Start. Er wünsche sich weiterhin enge und freundschaftliche Zusammenarbeit in allen Bereichen.

Bei den anschließenden Ehrungen, die Diözesanleiter Antonius Freiherr von Salis-Soglio vornahm, wurde deutlich, wie viele junge und junggebliebene Menschen sich bei den Maltesern in Lebach einbringen und daran arbeiten, sie weiterzuentwickeln.

Die Gründungsfeierlichkeiten reichten bis in die darauffolgenden Tage: In vier offenen Gruppenstunden haben die Lebacher Einblicke in die alltägliche Arbeit der Malteser geliefert und konnten auf diesem Weg auch einige Neumitglieder willkommen heißen.

Seit 1999 gibt es eine Malteser-Gruppe in Lebach. Damals wurde sie von dem ehemaligen Lebacher Pfarrer Franz-Rudolf Müller und dem Malteser-Stadtbeauftragten von Saarlouis, Christian Wirth, als Jugendgruppe, quasi als Filiale der Gliederung Saarlouis, gegründet. Die Malteser in Lebach haben zunehmend Anklang gefunden, die Gruppe wuchs, aus einer Jugendgruppe entstanden zwischenzeitlich drei Gruppen, die sich wöchentlich getroffen haben und sich immer noch treffen.

„Die Mitglieder wurden älter, sodass sich immer mehr auch für die Erwachsenendienste des Malteser Hilfsdienstes interessierten. Zusammen mit der Gliederung Saarlouis wurden Erfahrungen gesammelt in den Bereichen Sanitätsdienst, Ausbildung und Verpflegung – zuletzt gab es einen gemeinsamen Einsatz im Ahrtal“, berichtet Oliver Buchholz. Doch mehr und mehr entstand der Wunsch, fortan eigenverantwortlich handeln zu können und aus der Filiale von Saarlouis eine eigenständige Gliederung zu gründen. Der Stadtbeauftragte von Saarlouis, Christian Wirth, unterstützte diesen Wunsch. Buchholz: „Ein Jahr lang haben wir uns dann gemeinsam Gedanken darüber gemacht, wie unsere neue Gliederung aussehen kann, wie sie personell und finanziell aufgestellt sein wird.“

Nach 23 Jahren sind die Malteser in Lebach nun erwachsen geworden und bilden eine eigenständige Organisation. Die ist nach wie vor freundschaftlich mit den Maltesern in Saarlouis verbunden ist und wird weiterhin eng mit ihnen zusammenarbeiten.

 Gründungsfeier Malteser Lebach: neben einem feierlichen Gottesdienst gehörte auch eine Übung zum Festablauf.   (Fotograf: Helmut Fercho).​

Gründungsfeier Malteser Lebach: neben einem feierlichen Gottesdienst gehörte auch eine Übung zum Festablauf. (Fotograf: Helmut Fercho).​

Foto: Helmut Fercho
 Ergänzt wurde die Gründungsfeier der Malteser Lebach um eine Einsatzübung der Rettungskräfte.

Ergänzt wurde die Gründungsfeier der Malteser Lebach um eine Einsatzübung der Rettungskräfte.

Foto: Helmut Fercho

Die Aktivitäten liegen in den Bereichen Jugend, Verpflegung, Sanitätsdienst und Ausbildung. Die Malteser Lebach zählen insgesamt rund 150 Mitglieder, davon sind etwa 45 ganzjährig aktiv. Der Altersdurchschnitt liegt unter 40 Jahren.

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