Licht und Schatten bei Delegiertenkonferenz der IG-Metall

Dillingen. An erster Stelle nannte Hiry bei der Delegiertenkonferenz die Tarifabschlüsse in der Stahlindustrie (3,8 Prozent mehr) sowie in der Metall- und Elektroindustrie (ein Plus von 4,3 Prozent). Dieses "tolle Ergebnis" beruhe auf dem hohen Organisationsgrad in den Stahlbetrieben von über 90 Prozent, sagte Hiry. Ein schwieriges Thema bleibt Leiharbeit

Dillingen. An erster Stelle nannte Hiry bei der Delegiertenkonferenz die Tarifabschlüsse in der Stahlindustrie (3,8 Prozent mehr) sowie in der Metall- und Elektroindustrie (ein Plus von 4,3 Prozent). Dieses "tolle Ergebnis" beruhe auf dem hohen Organisationsgrad in den Stahlbetrieben von über 90 Prozent, sagte Hiry. Ein schwieriges Thema bleibt Leiharbeit. Aber auch in diesem Bereich vermeldete Hiry Erfolge. Mit den Verleihverbänden habe die IG-Metall eine Reihe von Verbesserungen durchgesetzt, zum Beispiel Tariflohnerhöhung und Branchenzuschlag.Von "erheblichen Problemen" sprach der Gewerkschaftschef in Bezug auf die Auftragslage und die Beschäftigung in den Betrieben im Bereich der Verwaltungsstelle Völklingen. Die Signale seien nicht erfreulich. Eine Betriebsräteumfrage habe ergeben, so Hiry, dass der Auftragseingang in zwei Drittel der Betriebe rückläufig sei. Konsequenzen seien unter anderem verstärkte Kurzarbeit. Die IG-Metall fordert von der Bundesregierung, die Kurzarbeiterregelungen des Konjunkturprogramms II von 2008 wieder in Kraft zusetzen. Beim Dauerthema Rente scheint sich in den Augen der Metaller etwas bewegt zu haben, zumindest auf der Seite der SPD. Die SPD wolle das Übel an der Wurzel packen, "das wollen wir auch", so Hiry in seinem Geschäftsbericht. Altersarmut sei die Folge von Erwerbsarmut. Die SPD habe auf den Druck der IG-Metall reagiert. Die SPD wolle einen Mindestlohn, gleichen Lohn für Zeitarbeiter und weniger Leiharbeit und Werkverträge.

Der zweite Bevollmächtigte der IG-Metall Völklingen, Guido Lesch, beschäftigte sich mit Europa und der Krise. Nicht die Busfahrer in Madrid, nicht die Arbeiter in Athen hätten über die Stränge geschlagen, "die Reichen und die Finanzjongleure haben die Krise verursacht" und müssten dafür geradestehen, sagte Lesch. Die Verursacher der Finanzmarktkrise seien reicher und mächtiger als vorher. eng

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