Seit Beginn dieses Jahres ist das Lehrschwimmbecken der Förderschulen für Blinde , Sehbehinderte, Gehörlose und Schwerhörige in Lebach unter anderem wegen eines technischen Defekts geschlossen (wir berichteten). Die Informationen aus dem Ministerium für Bildung und Kultur waren bisher spärlich. Friedel Scherer, Vorsitzender des Kneipp-Vereins Lebach und früher selbst Lehrer an der Blindenschule, setzt sich für den Erhalt und die Wiedereröffnung des Lehrschwimmbeckens ein. Unter anderem gründete er eine Interessengemeinschaft, die schon mehrere Hundert Unterschriften gesammelt hat. Der Kneipp-Verein Lebach nutzt ebenfalls das Becken für seine Kurse wie Wassergymnastik und Aquajogging.

Nun teilte die Pressestelle des Ministeriums mit: "In Bezug auf das Lehrschwimmbecken in Lebach hat sich ein neuer Sachstand ergeben: Das Ministerium für Bildung und Kultur hat der Schulverwaltung der beiden Lebacher Schulen mitgeteilt, dass das Lehrschwimmbecken für die Schüler bis zu Beginn der Sommerferien wieder geöffnet wird. Da die sanitären Anlagen derzeit nur eingeschränkt genutzt werden können, bleibt das Bad für außerschulische Nutzer geschlossen."

Friedel Scherer äußerte sich zur Nachricht: "Damit haben wir einen Teilerfolg erreicht." Allerdings kann er als Vorsitzender des Kneipp-Vereins nicht zufrieden sein. In erster Linie sei wichtig, dass das Bad nicht geschlossen werde. Allerdings bleiben für ihn Fragen offen. Was passiert nach den Sommerferien ? Scherer: "Dürfen wir dann auch wieder rein?" Das wäre für die Vereine ganz wichtig, denn seit 1997 werde dort Gesundheitssport betrieben.

Die Schulleiterin der Louis-Braille-Schule, Claudia Theobald, bestätigte, dass auch sie seit Montag den Bescheid hat, dass das Becken von den Schülern wieder genutzt werden darf. Theobald: "Ab Mittwoch nehmen wir den Betrieb mit den Schülern wieder auf." In den Sommerferien werde das Bad in der Regel immer gereinigt, also Wasser abgelassen. Was nach den Sommerferien passiert, weiß sie nicht.

Im Vorfeld haben sich auch die Elternsprecher mit den Schulleitungen zusammengesetzt, und sich für die Öffnung des Beckens eingesetzt.

In einem offenen Brief hat sich der Vorsitzende des Stadtverbandes der Sport treibenden Vereine Lebach , Dieter Heim, an den Bildungsminister Ulrich Commerçon gewandt. Er fordert "das Lehrschwimmbecken für den schulischen Sport als auch für Vereine und Gruppierungen im Jugend- und Erwachsenenbereich zuzulassen, wie dies auch schon in der Vergangenheit der Fall war und hervorragend funktioniert hat". Weiter heißt es, dass "mit großem Aufwand die Stadt Lebach dem Pakt ‚Das Saarland lebt gesund', der von der Landesarbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung Saar (LAGS) und dem saarländischen Gesundheitsministerium getragen wird, vor wenigen Wochen beigetreten" ist. Heim: "Wenn man die Nutzung des Lehrschwimmbeckens außerhalb der Schulzeit nicht gestattet, ist dies kontraproduktiv zu den Absichten von Ministerin Bachmann und den verantwortlichen Politikern. Es bedeutet für Lebach einen Rückschlag im Bemühen um das Ziel einer gesunden Lebensführung seiner Bevölkerung."

Nach SZ-Informationen findet am Freitag beim Ministerium ein Gespräch mit den Schulleitungen in Saarbrücken statt. Bleibt zu hoffen, dass nach den Sommerferien für alle das Bad wieder geöffnet ist.