Priestergräber in neuem Glanz

Lebach · Das Gräberensemble auf dem Lebacher Friedhof sieht aus wie neu. Die Kirchengemeinde hatte die Restaurierung der Seelsorger-Gräber in Absprache mit dem Bistum ermöglicht. Der Bauhof der Stadt sorgte für ein ordentliches Umfeld.

 Die Grabstätten von Pfarrer Johannes Peter Dohmen, Pfarrer Jacob Schneider und Pfarrer Joseph Pfeifer nach der aufwändigen Restaurierung. Foto: Dieter Lorig

Die Grabstätten von Pfarrer Johannes Peter Dohmen, Pfarrer Jacob Schneider und Pfarrer Joseph Pfeifer nach der aufwändigen Restaurierung. Foto: Dieter Lorig

Foto: Dieter Lorig

Das Flatterband um die Priestergräber auf dem Lebacher Friedhof hat ausgedient. Über viele Jahre sorgte das rot-weiße Nylonband für Unmut - nicht nur bei den Friedhofsbesuchern. Aus Sicherheitsgründen waren die drei Gräber 2008 abgesperrt worden. Sowohl das Kreuz als auch die drei Gräber befanden sich einem katastrophalen Zustand.

Dank der Initiative der Kirchengemeinde Lebach wurden die Steinmetzarbeiten erledigt. Das Gräberensemble ist wieder sicher. Die Arbeiten um die drei Grabstellen und die danebenliegenden Schwesterngräber wurden vom Bauhof der Stadt Lebach getätigt. Hecken und Sträucher zurückgeschnitten, die Flächen zwischen den Gräbern gereinigt und geschottert.

Lange geschah nichts

Jahrelang war in der Stadt diskutiert worden, wie und vor allem wer die Sanierung übernehmen, sprich bezahlen, solle. Weder Stadt, Kirchengemeinde oder Historischer Verein erklärten sich bereit. In einer Sitzung des Lebacher Stadtrates im Oktober 2008 wurde eine Resolution der SPD-Fraktion mit den Stimmen aller zur Sanierung verabschiedet. Darin wurde die Stadtverwaltung aufgefordert, "in Zusammenarbeit mit der katholischen Kirchengemeinde und dem Historischen Verein eine der Würde und der geschichtlichen Bedeutung des Kreuzes und der Gräber angemessene Form der Restaurierung oder Umgestaltung zu erarbeiten". Doch es passierte nichts.

In den Gräbern ruhen ehemalige Seelsorger aus Lebach . Neben Jacob Schneider (von 1863 bis 1907 Priester in Lebach ), gestorben 1915, ruhen Joseph Pfeifer (von 1907 bis 1918 Priester in Lebach ), gestorben 1918, und Johannes Peter Dahmen (von 1918 bis 1948 Priester in Lebach ), gestorben 1948. "Als Dechant und Priester wirkte er in Lebach von 1863 bis 1907, wo er eine segensreiche Tätigkeit entfaltete. Der herrliche Kirchenraum war sein Werk; aber auch das innere Reich Gottes hat der Verewigte mit großem Eifer und Erfolge bearbeitet!", steht auf dem Totenbildchen von Jacob Schneider.

Statue des Guten Hirten

Auch von Joseph Pfeifer gibt es ein Totenbildchen. Darauf ist zu lesen: "Wunderbar ist es wie der Verstorbene außer seinen Seelsorgearbeiten, denen er mit großer Treue nachging, noch Zeit fand zum Unterricht von Jünglingen, die sich dem Priesterstand widmeten." Auf Pfeifers Grab steht die Statue des Guten Hirten. Auf dem Totenbildchen von Pfarrer und Definitor Johannes Peter Dahmen steht: "Genau vor 30 Jahren, am 28. Juli 1918, geleitet ihn die Gemeinde zum ersten Male in die Lebacher Pfarrkirche. Am 30. Jahrestage gibt sie ihm das letzte Geleit. So schließt sich der Kreis eines arbeitsreichen Priesterlebens." (Quelle: historischer-verein-lebach.de).

Meinung:

Dem Bodenpersonal sei Dank

Von SZ-Redakteurin Monika Kühn

Gott sei Dank. Das dürfte wohl der passende Ausdruck sein. Endlich gehört die Zeit des Flatterbandes der Vergangenheit an. Gott hatte bestimmt nicht seine Hand im Spiel gehabt, aber sein Bodenpersonal. Manchmal hilft ein kleiner Schubs, um Dinge, die im Argen liegen, zu beseitigen.

Die Kirchengemeinde hat trotz knapper Kasse und mit Zustimmung des Bistums einen gang- und bezahlbaren Weg gefunden. Auch die Stadt hat ihres dazu beigesteuert. Es musste sich nur jemand darum kümmern. Diesmal war

es die Kirchengemeinde. Die Pflege der Schwesterngräber und die weiterer Geistlicher funktioniert derzeit noch gut. Es kann aber nicht sein, dass immer nur Ehrenamtliche und die so genannten "guten Seelen" Arbeiten übernehmen. Die werden auch mal müde und alt.

Die Stadt Lebach will ein neues Friedhofsentwicklungskonzept aufstellen. Darin sollte sie auch auf den anderen Friedhöfen im Stadtgebiet nicht die Pflege oder Umgestaltung von Priester- und Ehrengräbern vergessen.

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