Volleyball-Derby Lebach will’s dem Favoriten zeigen

Lebach · Volleyball-Drittligist TV Lebach freut sich auf den Derby-Knaller, obwohl die Siegchance gering ist. Im Heimspiel gegen Titelanwärter Holz sind die Betz-Mädels am Sonntag krasse Außenseiter.

 Die Volleyballerinnen des TV Holz gehen als Favoritinnen in die Partie gegen den TV Lebach.  Im Bild: die Holzer Spielerinnen in einer Auszeit .

Die Volleyballerinnen des TV Holz gehen als Favoritinnen in die Partie gegen den TV Lebach.  Im Bild: die Holzer Spielerinnen in einer Auszeit .

Foto: Andreas Schlichter

Der Fernseher bleibt aus, die Couch ist tabu. An diesem Sonntag haben alle Volleyball-Fans in der Sporthalle Lebach einen Pflichttermin. Wenn im Match der Frauen-Drittligisten TV Lebach und proWin Volleys TV Holz um 15 Uhr der Anpfiff ertönt und der erste Schmetterball die Netzkante passiert, ist Derby-Zeit. David fordert Goliath. Der Kampf um die Punkte beginnt , und eigentlich ist es wie immer. „Dieser Gegner ist nicht unsere Kragenweite. Holz hat im Aktiven-Bereich bessere finanzielle Möglichkeiten und andere Ziele. Die wollen aufsteigen, wir nicht absteigen. Ich sehe nur eine kleine Chance“, umreißt TVL-Trainer Philipp Betz die Lage vor dem Prestige-Duell.

Der Blick auf die Tabelle nach elf von zwanzig Spieltagen verdeutlicht die Rollenverteilung: Favorit Holz liegt mit einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer Sinsheim auf Rang drei.

Außenseiter Lebach belegt mit elf Zählern Rang sieben und hat nur drei Punkte Abstand zur Abstiegszone, die im Elfer-Feld mit Rang neun beginnt. „Zwei Teams steigen ab. Weil das Volleyball-Internat Stuttgart nicht absteigen kann, müssen wir mindestens Achter werden“, betont Betz.

Der TVH-Trainer Ralf Dodler hat diese Sorgen nicht. „Wir liegen gut im Titelrennen. Unser Saisonziel ist nach wie vor ein Platz unter den Top-Drei.“

Etwas wackelig verlief das Auftaktspiel im neuen Jahr. Der 3:2-Heimsieg gegen Bad Vilbel war glücklich. „Wir konnten noch nicht dort anknüpfen, wo wir im Dezember aufgehört haben“, kommentiert Dodler die Startschwierigkeiten. Trotzdem ist er zuversichtlich: „Holz ist Favorit, was ja nichts Neues ist. Wir sind gut vorbereitet und wollen das Derby unbedingt gewinnen.“

Die Lebacherin Anita Nawrat möchte dies verhindern und baut auf den Heimvorteil. „Ich freue mich auf das Derby und eine große Kulisse. Wir hoffen, dass wir den Fans ein spannendes Spiel bieten können“, sagt die TVL-Spielführerin.

Die TVH-Kapitänin Michelle Grandinetti würde gern den sechsten Sieg in Folge feiern, warnt aber davor, Lebach zu unterschätzen. „Wir dürfen nicht leichtfertig ins Spiel gehen, auch wenn wir die letzten Spiele gewonnen haben.“

In der Vorrunde siegte Holz mit 3:1. Lebach schnappte sich den zweiten Satz – immerhin. „Die Chancenverwertung war nicht gut“, sagt Betz. Den 2:3-Auswärtsdämpfer vor Weihnachten beim Schlusslicht Stuttgart hat sein Team gut verdaut. Das erste Spiel nach der Winterpause beim TV Villingen verlor Lebach vor einer Woche zwar mit 1:3, aber alle Sätze waren eng (20:25, 25:22, 23:25, 21:25). „Die Mädels haben ein super Spiel abgeliefert. Leider war die Fehlerquote zu hoch. Auf dieser Leistung lässt sich aber aufbauen“, sagt Betz, der sein Training gezielt auf den Saar-Rivalen ausgerichtet hat. „Meine Spielerinnen müssen von Beginn an hellwach sein, sie dürfen nicht verkrampfen. Wenn wir den ersten Satz gewinnen, ist vielleicht etwas drin.“

Ein Sieg wäre für Betz dennoch eine Überraschung. Kaum verwundern würde es, wenn die Lebacherinnen am Sonntag den Zuschauer-Rekord knacken. 350 Fans feierten im September den 3:2-Heimsieg gegen Bretzenheim. Und hier stehen die Chancen gar nicht schlecht.

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