Pfarrei Lebach Lebach will Pfarrei auch mit Eppelborn

Lebach · Die Pfarreiengemeinschaft Lebach wehrt sich gegen die neuen Pläne aus Trier. Eine Stellungnahme ist auf dem Weg zum Bistumssitz.

 rm._deutschlandreise_dom_liebfrauen (morgen roland) ORT: Trier, Domfreihof *** Seit 1986 Unesco-Weltkulturerbe: Der Trierer Dom und die Liebfrauen-Basilika (rechts). TV-Foto: Roland Morgen ***

rm._deutschlandreise_dom_liebfrauen (morgen roland) ORT: Trier, Domfreihof *** Seit 1986 Unesco-Weltkulturerbe: Der Trierer Dom und die Liebfrauen-Basilika (rechts). TV-Foto: Roland Morgen ***

Foto: roland morgen (rm.) - roland morgen (rm.)

Lebach soll Pfarrei der Zukunft werden – zusammen mit den Pfarreiengemeinschaften Schmelz, Eppelborn und Uchtelfangen. Sowohl die Fläche als auch die Katholikenzahl würden damit nicht aus dem Rahmen anderer Pfarreien fallen.

Diese Forderungen sind Teile einer vierseitigen Stellungnahme aus der Pfarreiengemeinschaft Lebach an Bischof Stephan Ackermann, den Generalvikar und die Mitglieder der Teilprozessgruppe Raumgliederung. In dem Schreiben wehren sich die Hauptamtlichen sowie die Vertreter der Gremien gegen den zweiten Entwurf der Raumgliederung (wir berichteten). Geht es nach diesem zweiten Entwurf, soll Lebach keine Pfarrei der Zukunft werden, sondern zu Dillingen kommen.

Vorgesehen war im ersten Entwurf, dass Lebach, Schmelz, Eppelborn, Illingen und Uchtelfangen eine Pfarrei der Zukunft bilden sollen. Illingen hatte sich von Anfang an dagegen ausgesprochen, Uchtelfangen votierte für Lebach. Nach dem zweiten Entwurf sollen nun Eppelborn, Uchtelfangen und Illingen zu Neunkirchen gehören, Lebach und Schmelz zu Dillingen. Die Mitte des Saarlandes wäre danach ein weißer oder blinder Fleck. Die Entscheidung aus Trier hatte die Pfarreiengemeinschaft völlig unvorbereitet getroffen.

In dem Scheiben steht, dass die Gläubigen, die Haupt- und Ehrenamtlichen über diese völlig geänderte Planung enttäuscht und frustriert seien. „Wir fühlen uns vor Ort nicht ernst genommen und verschaukelt. Einen total anderen Plan zum jetzigen Zeitpunkt von Seiten des Bistums zu präsentieren, erleben viele von uns als Vorgehen von oben herab, und es lässt an der Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit der von den Bistumsverantwortlichen gemachten Aussagen insgesamt zweifeln. Das Vertrauen in die Bistumsleitung und deren Glaubwürdigkeit ist erschüttert. Unsere Sorge ist, dass auch die Akzeptanz für andere wichtige Synodenbeschlüsse und deren Umsetzung drastisch sinkt.“

Viel Herzblut hätten die Hauptamtlichen verwandt, um bei den Pfarreien Verständnis für die Anliegen der Beschlüsse der Synode zu fördern, auch für die XXL-Groß­pfarreien.

In der Stellungnahme, die in einer Dringlichkeitssitzung von den Hauptamtlichen und Vertretern der Gremien erarbeitet wurde, werden starke Argumente für Lebach als Pfarrei der Zukunft aufgeführt. Lebach liegt in der Mitte des Saarlandes, hat eine gute Infrastruktur, ist Schul- und Bundeswehrstandort, ist Sitz eines Caritas-Krankenhauses. Auch unterhält das Bistum etliche Einrichtungen wie die Lebensberatungsstelle oder Einrichtungen der Caritas. In Lebach liegt die  Landesaufnahmestelle für Flüchtlinge.

In der Stellungnahme wird vorgeschlagen, die Errichtung einer Pfarrei der Zukunft Lebach, die aus den bisherigen Pfarreiengemeinschaften Schmelz und Lebach aus dem Landkreis Saarlouis und den bisherigen aus Eppelborn und Uchtelfangen aus dem Landkreis Neunkirchen gebildet werden sollte. Landkreise spielen in den Lebensvollzügen der Menschen vor Ort nur eine untergeordnete Rolle (Einzugsgebiet Krankenhaus und Schule). Auch zwischen Lebach und Eppelborn existiere bereits eine gut funktionierende interkommunale Zusammenarbeit.

Bei Lebach als Pfarrei der Zukunft „ergäbe es eher eine von der Teilprozessgruppe angestrebte Wabenform im Unterschied zu einem langen Schlauch, zumal es zwischen Lebach und Wallerfangen, Rehlingen und Siersburg nicht mehr oder weniger Berührungspunkte gibt als zwischen Lebach und Illingen. Das Bistum würde damit auch ein bewusstes Zeichen setzen, die Mitte des Saarlandes in seiner Struktur nicht zu vernachlässigen und den ländlichen Raum zu stärken, der ein Rückgrat unseres Bistums ist. Der zweite Entwurf wirkt wie eine Vernachlässigung der Mitte. Das meint Papst Franziskus mit Sicherheit nicht, wenn er dazu auffordert, zu den Rändern zu gehen“.

Abschließend wird um ein Gespräch vor dem 24. November mit den Verantwortlichen des Bistums gebeten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort