Neue Gebäude für die Flüchtlinge Landesaufnahmestelle in Lebach soll modernisiert werden
Lebach · Was wird wie verändert? Dazu gabs Infos im Lebacher Stadtrat.
Über die Modernisierung der Landesaufnahmestelle Lebach berichtete das Landesverwaltungsamt dem Stadtrat in der Sitzung am vergangenen Donnerstag. Die Herausforderung sei dabei, „aus dem alten Bestand heraus ein neues Quartier zu entwickeln“.
Viele der Gebäude stammen aus den 1950er Jahren. Sie waren Teil der Edith-Stein-Siedlung. Damals wurden Vertriebene des Zweiten Weltkrieges aufgenommen. Später so genannte Boat-People aus Vietnam, Russlanddeutsche sowie Flüchtlinge aus Krisengebieten.
Wegen des Alters der Gebäude sei der weitere Erhalt zu aufwändig geworden, hieß es. Als weiterer Aspekt ist angestrebt, die Nutzung von Gebäuden und Flächen zu verbessern. Beispielsweise sind gegenüber dem Stadion an der Schlesierallee zwei L-förmige Gebäude geplant. Sie umschließen einen Innenhof. Mit dessen Nutzung soll sich auch der optische Außeneindruck angenehmer gestalten. „Die Einrichtung wird nicht erweitert“, betonten die Vertreter der Landesverwaltung. Vielmehr ersetze man Schritt für Schritt alte Gebäude durch Neubauten. Dabei sollen die vielen Grünflächen erhalten bleiben. 2015/16 war im Rahmen der Flüchtlingskrise entschieden worden, zuerst neue Gebäude zu errichten, bevor alte beseitigt werden. Diese Vorgehensweise sei sinnvoll bei einem maximalen Bestand an Bewohnern von rund 1200 Personen. Aktuell leben dort etwa 960 Menschen.
Das erste neue Gebäude steht in der Pommernstraße 13. Entstanden ist es in der Bauphase 2016/17. Derzeit entsteht ein weiteres in der Pommernstraße 14. Dieses soll Ende September/Anfang Oktober in die Nutzung gehen. Im Laufe dieser Baumaßnahme entstehen zudem behindertengerechte Wohnungen und zusätzlich solche mit Bad sowie WC. Denn momentan gibt es auch noch Sammelduschen.
Auf Nachfrage aus dem Stadtrat wurde mitgeteilt, dass ein Neubau des bestehenden Hortes in Vorbereitung sei. Hier gab es Verzögerungen durch die Corona-Situation. 80 Plätze sind vorgesehen. Davon die Hälfte für Kinder im Aufnahmelager, die andere Hälfte für Lebacher Kinder. Es werde sogar um eine Gruppe aufgestockt. Auch dafür finde erst der Neubau statt, bevor das alte Gebäude abgerissen werde. Betreiber bleibe weiterhin die Caritas.
Die bislang geplanten Gebäude sollen bis 2023 stehen. In der Zeit danach verschwinden dann nach und nach die Bauten aus den 50er Jahren. Das Modernisierungsprojekt in der Landesaufnahmestelle Lebach präsentiert Innenminister Klaus Bouillon am kommenden Donnerstag, 25. Juni, vor Ort.