Kofferprojekt Koffer packen für die Fahrt ins Jenseits

Lebach · Was nimmt man mit auf die letzte Reise? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine neue Ausstellung, die ab April in Lebach zu sehen ist.

 „Einmal jenseits und zurück“ heißt eine Ausstellung, die ab April in der Lebacher Pfarrkirche zu sehen sein wird. Marlen Schenk hat die Ausstellung organisiert. Rechts: Pastor Hermann Zangerle.

„Einmal jenseits und zurück“ heißt eine Ausstellung, die ab April in der Lebacher Pfarrkirche zu sehen sein wird. Marlen Schenk hat die Ausstellung organisiert. Rechts: Pastor Hermann Zangerle.

Foto: Andreas Engel

„Einmal Jenseits und zurück – der Koffer für die letzte Reise.“ So lautet der Titel einer Ausstellung, die in der Zeit vom 13. April bis 20. Mai in der Lebacher Pfarrkirche zu sehen sein wird. Gemeindereferentin Marlene Schenk hat diese Ausstellung nach Lebach geholt. Seit 2006 ist die Ausstellung auf Wanderschaft, machte immer wieder Station in Deutschland, aber auch in Österreich, in der Schweiz, in Russland und im vergangenen Jahr sogar in Mexiko. Sich in Gedanken auf die Reise zu begeben ans Ende des Lebens und darüber hinaus, dazu lädt die Ausstellung ihre Besucher ein. Dabei wird ihnen unweigerlich bewusst, dass jedes Leben einmal ein Ende hat. Im Bewusstsein dieser Endlichkeit gilt es, das Leben im Hier und Jetzt zu gestalten, nennt Schenk einen Schwerpunkt der Ausstellung. Dabei sind die Vorstellungen von einem erfüllten Leben so vielfältig und unterschiedlich wie die Menschen selbst. Dafür sind die Objekte in der Lebacher Ausstellung ein Zeugnis.

Idee und Konzept stammen von dem mittlerweile verstorbenen Bestatter und Trauerbegleiter Fritz Roth. In der Vorbereitung seines Kunstprojektes hatte er deutschlandweit etwa 6000 Menschen mit der Bitte um Beteiligung angeschrieben. Aus den positiven Rückmeldungen wählte er 103 aus. Jeder Einzelne erhielt einen Koffer mit den Maßen 35 mal 55 Zentimetern, verbunden mit der Aufforderung, diesen innerhalb von zwei Monaten für die letzte Reise zu packen. Die Inhalte sind allesamt symbolischer Natur: Dinge, die Ausdruck der je eigenen Persönlichkeit sind, ihrer Vorlieben, ihrer Wünsche, Träume, Erinnerungen, eben all dessen, was das Leben der Betreffenden unverwechselbar und wertvoll macht.

Jedem Koffer ist ein Steckbrief des Menschen, der ihn gepackt hatte, beigelegt, der neben Alter und Beruf auch die Gedankengänge beim Packen des Koffers widergibt und welche Bedeutung der Inhalt hat. Einige Koffer wurden auch leer zurückgegeben. Vor einigen Jahren kam auf die Initiative von Gemeindereferentin Marlene Schenk eine andere besondere Ausstellung nach Lebach: Unter dem Titel „Lebensmuster“ waren 14 Quilts zu sehen, textile Kunstwerke, in denen Frauen aus Hameln ihre ganz persönliche Lebens- und Glaubensgeschichte mit denen biblischer Frauengestalten in Verbindung gebracht haben. Nähere Informationen unter www.puetz-roth.de/ein-koffer-fuer-die-letzte-reise.aspx

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