Keine erhöhten Ärztehonorare in Lebach

Saarbrücken/Lebach · Die Behandlung von Flüchtlingen wird - anders als in Rheinland-Pfalz - nicht besonders vergütet. Das hat das saarländische Innenministerium mitgeteilt.

 Bei der Versorgung von Flüchtlingen in Lebach (Foto) erhalten Mediziner keinen höheren Lohn als sonst. Foto: B&B

Bei der Versorgung von Flüchtlingen in Lebach (Foto) erhalten Mediziner keinen höheren Lohn als sonst. Foto: B&B

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Im Saarland bekommen Ärzte kein erhöhtes Honorar für die medizinische Behandlung von Flüchtlingen. Das teilte das saarländische Innenministerium gestern auf SZ-Anfrage mit.

In der saarländischen Landesaufnahmestelle für Asylbewerber Lebach betreibt die Kassenärztliche Vereinigung (KV) seit vergangenem September eine Praxis. Dem Innenministerium zufolge erstattet das Land die Kosten "für die notwendige medizinische Behandlung von Asylbewerbern", zahlt dafür aber keine eigens erhöhten Sätze.

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass Ärzte für Sprechstunden in den rheinland-pfälzischen Erstaufnahmeeinrichtungen in Kusel und Ingelheim 200 Euro pro Stunde erhalten. In anderen Aufnahmeeinrichtungen im Land belaufen sich die Honorare auf 100 Euro. Zum Vergleich: Für eine Stunde hausärztlichen Bereitschaftsdienst bekommen Ärzte in Rheinland-Pfalz lediglich 50 Euro. Das erhöhte Honorar stieß bei Politikern und Medizinern auf Kritik.

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier, die zentrale Verwaltungsbehörde des Landes Rheinland-Pfalz, rechtfertigte die hohen Stundensätze damit, dass die Versorgung von Flüchtlingen andere Anforderungen an die Mediziner stelle als die hausärztliche Betreuung der hiesigen Bevölkerung. Das rheinland-pfälzische Integrationsministerium sagte dem SWR, es sei komplizierter, Menschen zu behandeln, die kein Deutsch können, traumatisiert seien und oft umfassend untersucht werden müssten.

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